Das PR-Interview PR-Interview Nr. 127 – Markus Wiegand: „Es gibt keine härtere Währung als das Urteil der Journalisten.“

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Wiegand Markus WirtschaftsjournalistAm 17. März versammelten sich rund 150 Führungskräfte aus der Medienbranche in der Alten Oper in Frankfurt am Main, um den „Wirtschaftsjournalisten des Jahres" Bastian Obermayer (Süddeutsche Zeitung) und den „Unternehmenssprecher des Jahres" Jörg Howe (Daimler) zu feiern. Hinter beiden Auszeichnungen steht das Fachmagazin „Wirtschaftsjournalist", das jedes Jahr Fach- und Wirtschaftsjournalisten dazu einlädt, 100 Pressesprecher nach dem Schulnotenprinzip zu bewerten. Wir sprachen mit Markus Wiegand (Foto), dem Chefredakteur des „Wirtschaftsjournalist", über Auswahlkriterien und Relevanz des Preises.

PR-Journal: Seit wann wird der Preis „Unternehmenssprecher des Jahres" vergeben und wie wird gewählt?

Markus Wiegand: Den Preis „Unternehmenssprecher des Jahres" gibt es seit 2004. Wir rufen Fach- und Wirtschaftsjournalisten dazu auf, ihre Bewertungen abzugeben. Die Umfrage für 2015 fand zwischen dem 22. und 29. Oktober letzten Jahres statt. Dieser Bewertungszeitraum erscheint kurz, aber unsere Erfahrung zeigt, dass die Journalisten zu 90 Prozent der Fälle direkt in den ersten Tagen antworten.

PR-Journal: Was sind die ausschlaggebenden Kriterien, die den „Unternehmenssprecher des Jahres" auszeichnen?

Wiegand: Bis vor rund fünf, sechs Jahren haben wir bei den Journalisten noch Unterkategorien wie professioneller Umgang, journalistisches Informationsniveau und Geschwindigkeit abgefragt. Es zeigte sich allerdings, dass die Bewertungen in den Kategorien im Grunde deckungsgleich mit dem Gesamtergebnis waren. Inzwischen vergeben die Journalisten nach ihren subjektiven Kriterien eine Bewertung ab. Am Ende gewinnt derjenige mit der besten Durchschnittsnote.

PR-Journal: Welche Branchen werden bewertet?

Wiegand: Die Liste umfasst 100 der wichtigsten Unternehmen und größten Pressestellen Deutschlands und unterteilt sich aktuell in zwölf Branchen, darunter Banken, Handel, Automobil, Banken, Konsumgüter, Chemie/Pharma, Energie, Versicherungen, Wirtschaftsverbände und Medienhäuser.

PR-Journal: Womit unterscheidet sich dieser Preis von anderen?

Wiegand: Es gibt wohl keine härtere Währung für Pressesprecher als das Urteil der Journalisten. Dadurch hat sich die Auszeichnung etabliert.

PR-Journal: Können Sie uns ein Beispiel für einen Unternehmenssprecher nennen, der sich in den letzten Jahren signifikant verbessert bzw. verschlechtert hat?

Wiegand: Ein Beispiel ist sicherlich Jörg Howe, Unternehmenssprecher von Daimler. Howe hat es von Platz 37 im Jahr 2009 auf Platz eins in den Jahren 2013 und 2014 geschafft. Offenbar hat Daimler in der Pressearbeit einiges richtig gemacht.

Die Gewinner des Jahres 2014

Unternehmenssprecher:

Jörg Howe (Daimler) wurde nach 2013 erneut „Unternehmenssprecher des Jahres". Den zweiten Platz belegte Christoph Zemelka (Bosch). Den dritten Platz teilten sich Maximilian Schöberl (BMW), Herbert Arthen (dm) und Jan Runau (Adidas).

Wirtschaftsjournalisten:

Bastian Obermayer (Süddeutsche Zeitung) wurde „Wirtschaftsjournalist des Jahres". Den zweiten Platz belegte Klaus Boldt (Bilanz), den dritten Platz sicherte sich Marc Bauder (bauderfilm).

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