Kommentare Kommentar zu Leitlinien und Mindeststandards für Praktika: Ein gemeinsamer Kanon fehlt!

Jetzt ist sie raus, die DPRG-Leitlinie für studentische Arbeit. Angekündigt werden „Erste Ergebnisse aus dem Nachwuchsdialog.“ Mal ehrlich: Was muss das für ein sterbenslangweiliger und zäher Dialog gewesen sein, wenn der Berufsverband der PR-Branche in Deutschland nach der Neuwahl des Vorstands im Sommer 2014 mehr als ein halbes Jahr dafür braucht, in einer Leitlinie zwischen einem Orientierungspraktikum, einem Vertiefungspraktikum und einer Tätigkeit als Werkstudent zu unterscheiden. Keine einzige Festlegung auf irgendwelche Inhalte ist erfolgt, lediglich eine Honorarempfehlung für ein Orientierungspraktikum auf den BaföG-Höchstsatz und das Bekenntnis zum Mindestlohn bei Vertiefungspraktika sind an konkreten Ergebnissen herauszulesen. Gut, nun kann man sagen, dass diese Basisarbeit lediglich der erste Schritt war und schon ein stückweit Orientierung darstellt, aber viel ist das nicht, oder?

Versetzen wir uns doch einmal in die Rolle von Studenten, die in Erwägung ziehen, sich Richtung PR-Beruf zu orientieren. In der Leitlinie für studentische Arbeit finden sie keine relevante Information über das, was in einem Praktikum auf sie zukommt. Da sind die Ausführungen der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) zu den Mindeststandards für Praktikanten schon hilfreicher. Es ist erkennbar, was einen Praktikanten erwartet, aber das gilt eben nur für die Agenturseite.

Was ist mit den Unternehmen? Welche Erwartungen haben die an Praktikanten? Ein übergreifender Kanon würde helfen. Warum setzen sich DPRG, GPRA und der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP) nicht einfach zusammen, um ein entsprechendes Papier zu erarbeiten? Die PR- und Kommunikationsbranche definiert gemeinsam einen Kanon und steigt anschließend in den Dialog mit Studenten ein. Das wäre ein echter Schritt nach vorne. Immerhin reden die Präsidenten doch regelmäßig miteinander. Außerdem haben GPRA und BdB im vergangenen Jahr ja schon einen Austausch von Volontären und Trainees vereinbart. Der Anfang ist doch gemacht…

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