Ist Journalismus tot? Auf den Österreichischen Journalismustagen (9./10. April in Wien) hielt Star-Webjournalist Richard Gutjahr eine Grabrede auf seine Profession, die nicht nur österreichische Zuhörer ratlos zurücklässt.

Den Gutjahr-Vortrag kommentiert nun "Horizont"-Chefredakteur Volker Schütz am 21. April - bitte hier nachlesen.

"Er hat für den Bayerischen Rundfunk genauso wie für Radio Gong gearbeitet, Artikel in der „FAZ“ und dem „Berliner Tagesspiegel“ geschrieben. Doch bekannt geworden ist der 41-jährige Gutjahr als Internet-Reporter, der 2010 sein stundenlanges Schlangestehen vor dem New Yorker Apple-Store wegen eines iPad-Kaufes genauso dokumentierte wie im selben Jahr die Revolution in Ägypten. Er ist einer der Gründungsjournalisten von Krautreporter, die der Menschheit zumindest in Deutschland zeigen wollen, wie anzeigenfreier Top-Journalismus im Netz funktioniert. Mit anderen Worten: Richard Gutjahr ist nicht irgendwer. Er ist eine Ikone des deutschen Netzjournalismus."

Es scheint: So wie sich einst Sascha Lobo vom lautstark-bedingungslosen Apologeten des Netzes zum ebenso bedingungslosen Skeptiker entwickelt hat,  ist  Gutjahr vom begeisterten Anti-Mainstream-Journalisten zum tief frustrierten Grabredner geworden. Sein Abgesang liest sich wie der Abschiedsbrief eines sitzengelassenen Liebhabers – Big Depression statt Big Love.

Schütz: Ich bin da eher auf der Seite von "FAZ"-Digitalchef Mathias Müller von Blumencron: „Das Internet ist das beste Instrument, was Journalisten je an die Hand gegeben wurde. Punkt.“  Nicht nur, weil es die Recherchemöglichkeiten so unendlich erweitert. Sondern weil die Darstellungsmöglichkeiten so irre vielseitig geworden sind. Und weil es nicht nur zwei oder drei, sondern auf einmal 200 und 300 Meinungen gibt.


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