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EU-Forschungsprojekt: Wie PR-Strategen die Wahrnehmung von Kriegen beeinflussen?

Froehlich Romy Prof LMU„Kriegspropaganda ist zwar so alt wie Kriege selbst, aber gerade durch technologische Entwicklungen im Bereich der Medien- und Kommunikationsmittel hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel getan“, sagt Romy Fröhlich (Foto), kommunikationswissenschaftliche Professorin an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München. Diese Erkenntnis hat sie zum Anlass genommen, genauer zu untersuchen, wie PR-Strategen die Wahrnehmung von Kriegen beeinflussen. Dazu leitet Fröhlich seit Januar 2014 das EU-Projekt „Infocore: Rolle von Medien bei gewaltsamen Konflikten und Kriegen.“ Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschafltern vergleicht Pressematerial und Medienberichte zu ausgewählten internationalen Konflikten auf dem Balkan, in Afrika und im Mittleren Osten. Ziel ist es, die PR-Strategien und ihre Wirkung zu verfolgen. Erste Projektergebnisse werden am 8. und 9. Oktober auf einem Workshop mit Vertretern aus Politik, Journalismus und Wissenschaft in Brüssel präsentiert.

An der Frage, wer schuldig an einem gewaltsamen Konflikt ist, arbeiten weltweit PR-Strategen im Hintergrund. „Kriegsparteien, aber auch andere nicht direkt Beteiligte wie Hilfsorganisationen beherrschen die gesamte Klaviatur der Public Relations und engagieren zunehmend professionelle PR-Strategen, um ihre Botschaften in die Medien zu bringen“, sagt die Professor. Sowohl die Kriegs-, als auch die Friedens-PR habe sich in den vergangenen Jahren weltweit professionalisiert. „Der Anteil plumper Kriegspropaganda nimmt ab.“ Die PR-Botschaften zu erkennen, sei eine zunehmende Herausforderung für Journalisten.

Mehr zum Thema: Auf der LMU-Website findet sich ein ausführliches Interview mit Romy Fröhlich. Darin berichtet sie unter der Überschrift „Im PR-Gefecht“ über den aktuellen Stand ihres Forschungsprojekts und erste Ergebnisse.

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