ARD-ZDF-ONlinestudie LogoOnliner in Deutschland verbringen im Schnitt 169 Minuten täglich im Internet. Smartphone, Tablet und Co. treiben die Online-Nutzung unterwegs weiter an: Sie hat sich 2013 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. Die wöchentliche Bewegtbildnutzung steigt binnen eines Jahres um sechs Prozentpunkte auf 43 Prozent – 23 Millionen Nutzer greifen regelmäßig auf Bewegtbildinhalte im Netz zu. Dies sind einige Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2013. Weitere Zahlen zur Verteilung der Internetnutzer nach Altersgruppen und wie internetfähige Fernseher genutzt im weiteren Text.

Ein Effekt der Entwicklung: Die Grenzen zwischen klassischem Fernsehen im Wohnzimmer und Fernsehen im Internet über Smart-TV, Laptop, Smartphone oder Tablet verschwinden zunehmend. Und die Zeiten in denen solche Angebote nur von jungen Leuten genutzt werden, sind vorüber. Der Intendant des Hessischen Rundfunks und Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission Helmut Reitze erklärt dazu: „Mobile Endgeräte führen zu einer deutlichen Zunahme der Internetnutzung. Dabei werden TV- und Radio-Inhalte im Netz nicht nur von jüngeren Menschen immer stärker nachgefragt.“

Größter Zuwachs bei den Nutzern in der Generation der „Silver Surfer“
77,2 Prozent der Erwachsenen ab 14 Jahren in Deutschland sind online (2012: 75,9%). Damit steigt die Zahl der Internetnutzer moderat von 53,4 Millionen auf 54,2 Millionen Menschen. Für das Wachstum ist ausschließlich die Generation der „Silver Surfer“ (ab 50 Jahren) verantwortlich. Den größten „Sprung“ vom Offliner zum Onliner machen 2013 die Über-70-Jährigen: von 20,1 Prozent (2012) auf 30,4 Prozent (2013). Bei den 50- bis 59-Jährigen steigt die Internetverbreitung um 6 Prozentpunkte auf 82,7 Prozent, bei den Über-60-Jährigen um drei Prozentpunkte auf 42,9 Prozent.

Längere Nutzungsdauer
Deutlich zugenommen hat die Nutzungsdauer: 2013 ist der deutsche Internetnutzer im Schnitt 169 Minuten am Tag online, dies ist ein Anstieg von 36 Minuten im Vergleich zum Vorjahr (2012: 133 Minuten). 5,3 internetfähige Geräte sind in einem durchschnittlichen Onlinehaushalt vorhanden. Sie kommen in Abhängigkeit von der jeweiligen Nutzungssituation zum Einsatz. War ein Tablet 2012 erst in acht Prozent der Online-Haushalte anzutreffen, sind es 2013 bereits 19 Prozent.

Starke Steigerung bei der Unterwegs-Nutzung
Mobile Endgeräte treiben den Internetkonsum voran. Die Unterwegs-Nutzung steigt binnen eines Jahres deutlich von 23 Prozent (2012) auf 41 Prozent (2013). Apps werden mittlerweile von 44 Prozent der deutschen Onliner auf unterschiedlichen Endgeräten genutzt.

Zwölf Prozent gehen über TV-Gerät ins Internet
Einen internetfähigen Fernseher besitzen inzwischen 29 Prozent der Online-Haushalte. Die Zahl derjenigen, die über ihr TV-Gerät tatsächlich ins Internet gehen, hat sich binnen eines Jahres versechsfacht: von zwei Prozent (2012) auf zwölf Prozent (2013). So rufen 6,5 Mio. Personen zumindest selten mit ihrem Fernsehgerät Inhalte über das Internet ab.

Mehr als ein Viertel der 14- bis 29-Jährigen schauen TV-Sendungen im Internet
Auch die wöchentliche Bewegtbildnutzung hat gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen. 43 Prozent der Onliner, das sind rund 23 Millionen, nutzen regelmäßig Fernsehsendungen und andere Videos im Netz – dies entspricht einem Zuwachs von sechs Prozentpunkten. Unter den 14- bis 29-Jährigen schauen bereits drei Viertel (76%) wöchentlich Bewegtbilder im Netz an. Originäre Fernsehinhalte, also TV-Sendungen, werden von 16 Prozent der Onliner mindestens einmal wöchentlich live oder zeitversetzt genutzt. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es bereits 27 Prozent.

Parallel zur Reichweite steigt die Sehdauer
Rund fünf Minuten, das sind zwei Prozent des täglichen Fernsehkonsums, werden über das Internet ferngesehen: drei Minuten linear und zwei Minuten zeitversetzt. Bei den 14- bis 29-Jährigen entfallen bereits zwölf Minuten des Fernsehkonsums (linear oder zeitversetzt) und anteilig acht Prozent auf das Internet.

Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2013, für die im März bis April dieses Jahres bundesweit repräsentativ 1.800 Erwachsene in Deutschland befragt wurden, sind in der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift „Media Perspektiven“ (MP 7-8/2013) dokumentiert und unter www.ard-zdf-onlinestudie.de abrufbar.


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