Studien JIM-Studie: Junge Menschen vertrauen der Zeitung mehr als anderen Medien

JIM-Studie14 Glaubwuerdigk-MedienGefragt, welchen Medien sie im Falle einer widersprüchlichen Berichterstattung am ehesten Glauben schenken würden – dem Radio, dem Fernsehen, dem Internet oder der Tageszeitung –, antworteten 40 Prozent der befragten Zwölf- bis 19-Jährigen: der Tageszeitung! Die Berichterstattung der Tageszeitungen führt die Vertrauensliste mit 40 Prozent an, gut ein Viertel entscheidet sich für das Fernsehen (26 %). Radiomeldungen sind für 17 Prozent am vertrauenswürdigsten, während der Internetberichterstattung mit 14 Prozent am wenigsten Vertrauen entgegengebracht wird. Das sind Ergebnisse der der JIM-Studie 2014 (Jugend, Information, (Multi-) Media) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest, die jetzt in Mannheim der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die hohen Vertrauenswerte für die Tageszeitungen sind umso überraschender, wenn man bedenkt, dass diese Mediengattung von deutlich weniger Jugendlichen regelmäßig genutzt wird (32 %) als Radio (73 %), Fernsehen (83 %) oder Internet (94 %).

Die heutige Medienlandschaft konfrontiert Jugendliche oftmals mit verschiedenen Sichtweisen und kontroversen Darstellungen zu unterschiedlichsten Themen. Die Einschätzung und Bewertung der Seriosität von Informationsquellen und deren Vertrauenswürdigkeit hat darum große Bedeutung. Ein Indikator, um Medienimages aus Sicht der Jugendlichen zu beschreiben, ist daher die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Mediengattungen. Bei der Betrachtung der verschiedenen Altersgruppen wird deutlich, dass die älteren Jugendlichen besonders stark auf die Glaubwürdigkeit der Tageszeitung setzen (18-19 Jahre: 47%). Auch Jugendliche mit höherer Bildung brechen eine Lanze für die Zeitung: fast die Hälfte der Gymnasiasten hat größtes Vertrauen in das klassische Medium.

Damit spielt die Zeitung spielt ihre traditionelle Stärke auch bei den Heranwachsenden aus: ihre Glaubwürdigkeit, die Leser sowohl den Print- wie den Onlineangeboten der Blätter attestieren. Das hat jüngst eine digitale Grundlagenstudie von Rheingold Salon zum Informationsverhalten im Internet dokumentiert.

Glaubwürdigkeit der Zeitung konstant hoch
Die Frage nach der Glaubwürdigkeit verschiedener Medien greift die JIM-Studie seit 2005 in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf. Die Ergebnisse zeigen, dass Jugendliche trotz extremer Digitalisierung des Alltags in dieser Frage sehr konservativ urteilen. Sowohl Tageszeitung (2005: 42 %), Fernsehen (2005: 28 %) als auch Internet (2005: 16 %) weisen in den letzten neun Jahren relativ konstante Werte hinsichtlich ihrer Glaubwürdigkeit auf, nur das Radio (2005: 10 %) hat sieben Prozentpunkte dazu gewonnen.

Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, (Multi-) Media) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1998 jährlich in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk durchgeführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der Jugendlichen in Deutschland ab. Für die Befragung wurden 1.200 Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren im Frühsommer 2014 telefonisch befragt.

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