Kohrs Uwe A GPRA PraesidentJetzt hat der Präsident des PR-Agenturverbandes GPRA Uwe A. Kohrs (Foto) einmal das getan, worauf viele Kommunikations- und PR-Leute vielleicht insgeheim schon lange gewartet haben: Er hat die Stärken der PR gegenüber den anderen Kommunikationsdisziplinen hervor gehoben. In seinem Interview mit „Horizont“ vom 12. März (wir berichteten) hat er einmal von der sonst üblichen Tonspur des weichgespülten Konsens-Sprech auf die Klartext-Spur gewechselt. Er hat aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht und die Fahne der PR hoch ausgestreckt in den Wind gehalten, da kommt prompt – um im Bild zu bleiben – schwerer Gegenwind. Die steife Brise weht aus Richtung von Jörg C. Müller-Dünow, der Geschäftsführer und Managing Partner der Frankfurter markenzeichen Agentur für Marketing-Kommunikation GmbH ist. Müller-Dünow, dessen Agentur nicht Mitglied der GPRA ist, hält Kohrs in einer Replik – ebenfalls in „Horizont“ – entgegen: „… das Gros der Werber ist im Kopf um Lichtjahre weiter als der PR-Agenturverband.“

Müller-Dünow glaubt, dass dies auch für einen immer größer werdenden Teil der Agenturen gelte, die von der GPRA vertreten werden sollen. Der Agenturchef wörtlich: „Dort ist nämlich längst angekommen, dass das eigentliche Übel in der strikten Trennung liegt, die hier so engagiert propagiert wird: Werbung gegen PR, und alle gegen die Mediaagenturen.“ Die Frage „Werbung oder PR oder Digital“, so Müller-Dünow, sei doch von gestern. Dienstleister dächten und arbeiteten lösungs- und nicht kanalorientiert.

Kohrs hält weiter dagegen
Dem hält Kohrs auf Nachfrage des „PR-Journals“ entgegen, dass es ihm mit seinen Aussagen darum gehe, die Bedeutung der PR im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion um Content Marketing zu betonen. Kohrs: „Wir machen das seit 30 Jahren und tun aber jetzt, da die Diskussion um Content-Marketing geführt werde, nicht so, als hätten wir das neu erfunden. Wir haben uns den Marktrealitäten schon lange angepasst. Das gilt vielfach nicht für die Geschäftsmodelle von traditionellen Werbeagenturen.“ Außerdem weist Kohrs den Vorwurf des „Silodenkens“ zurück, schließlich sei die GPRA schon lange offen für Online- und Social Media-Agenturen.

Lesen Sie die Replik von Jörg C. Müller-Dünow auf das Kohrs-Interview auf „Horizont.net“ in voller Länge.


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