Lange Carsten AIKA VorstDie Pressemeldung zum Gehaltsspiegel der Allianz Inhaber geführter Agenturen (AIKA) vom 8. Juni (wir berichteten) sorgte in der Agenturbranche für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Die Auswertung von 235 qualifizierten Beschäftigungsverhältnissen hatte ergeben, dass ein Agenturangestellter im Bereich Kreation / Design ein Durchschnittgehalt von rund 2.800 Euro brutto im Monat verdient. Daraufhin hat der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA in einem Bericht des Branchenblattes „Horizont“ seinerseits deutlich höhere Zahlen aus einer internen Gehaltsstudie vorgelegt und AIKA vorgeworfen, dem Image der Agenturbranche zu schaden. Dies wies der AIKA-Vorsitzende Carsten Lange (Foto) jetzt zurück.

Nach den GWA-Zahlen liegt ein durchschnittliches Agenturgehalt bei 4.250 Euro im Monat, also deutlich über den von AIKA ermittelten Zahlen. (Wir berichteten.) Nach Ansicht von Lange werden hier Äpfel mit Birnen verglichen: „Die Zahl des GWA bezieht sich auf das Durchschnittsgehalt aller Agenturmitarbeiter vom Trainee bis zur Geschäftsleitung. Wir haben in unserer Meldung nur das Durchschnittgehalt bei Positionen im Grafikbereich ohne Führungsverantwortung angegeben. Zu Gehältern z.B. in Führungspositionen von Agenturen wurden uns leider nur sehr lückenhafte Daten zurückgemeldet, so dass wir dazu keine Aussagen treffen konnten.“

Darüber hinaus wurden in der mit Sozialforschung-Online.de durchgeführten Befragung nicht nur AIKA-Mitgliedsagenturen befragt. Carsten Lange: „ Ich gehe davon aus, dass das Durchschnittsgehalt von Angestellten im Grafikbereich auch bei GWA-Agenturen, nicht wesentlich höher liegt. Das belegen auch andere Studien wie der Stepstone-Gehaltsreport.“

Offenheit und Transparenz
Den im Rahmen der Diskussion geäußerten Vorwurf, mit der Veröffentlichung der Gehaltszahlen dem Image der Agenturbranche zu schaden, weist Carsten Lange zurück: „Offenheit und Transparenz schafft Vertrauen. Was nützt es uns, wenn wir Bewerbern ein falsches Bild vorgaukeln, das nicht der Realität entspricht? Man verdient vielleicht in anderen Branchen mehr, aber dafür bieten Agentur-Arbeitsplätze eine große Themenvielfalt und jede Menge kreative Herausforderungen.“


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de