Agenturen Ketchum beruft internationales Führungsteam – ohne Popp, mit Wagner

Wagner Victoria Geschftsfhrende Gesellschafterin BrandzeichenPopp Dirk CEO KetchumPleonDie Fachwelt rätselt. Bleibt Dirk Popp (Foto r.) der CEO von Ketchum Pleon oder wird er von Victoria Wagner (l.), CEO der Düsseldorfer Agentur Brandzeichen, abgelöst? Noch ist nicht bekannt, wie Ketchum die Führungsfrage bei der Nummer 2 im deutschen PR-Agentur-Markt löst. Doch Ausweis eines pfleglichen Umgangs mit dem erfolgreichen Führungspersonal in Deutschland ist das nicht. Denn die Spekulationen entstanden, nachdem Ketchum, eine der weltweit führenden PR- und Kommunikationsagenturen, ein neues, internationales Führungsteam zusammengestellt hat. Und darin fand sich eben nicht Dirk Popp wieder, als CEO von Ketchum Pleon verantwortlich für einen Honorarumsatz von knapp 50 Millionen Euro im Jahr 2015. Stattdessen wurde Victoria Wagner für zwei Jahre in das Gremium berufen, die mit ihrer vergleichsweise kleinen Agentur Brandzeichen zwar ein erfolgreiches Mitglied der Ketchum-Gruppe ist, aber eben nur auf einen Honorarumsatz von 6,6 Millionen Euro kommt. Wenn sich dann die aus diesen Fakten entstehenden Gerüchte verselbständigen, weil es keine offizielle Stellungnahme eines der größten Kommunikationsunternehmen weltweit gibt, ist das schlicht als unprofessionell einzustufen. Ganz zu schweigen davon, wie unangenehm dieser seit Wochen andauernde Schwebezustand für die Betroffenen ist.

Wie berichtet, soll der 20 Manager zählende neue Global Leadership Council (GLC) das internationale Netzwerk operativ mit verbessertem Kundenservice und strategisch mit neuen Wachstumsimpulsen voranbringen. Das neue Gremium setzt sich zusammen aus den Köpfen der wichtigsten Regionen, Units, Etats, Corporate Funktionen sowie aus anderen Bereichen mit strategischer Bedeutung. Es ersetzt und erweitert das bisher maßgebliche Executive Committee. Aus Deutschland wurde überraschenderweise Victoria Wagner berufen, CEO der Düsseldorfer Agentur Brandzeichen. Dirk Popp, CEO von Ketchum Pleon, gehört dem GLC nicht an. Und das, obwohl Ketchum Pleon als Nr. 2 der Agenturen in Deutschland für das internationale Ketchum Netzwerk eine deutlich gewichtigere Rolle spielt als die Agentur Brandzeichen, die 2013 von Ketchum Pleon gekauft wurde. Prompt führte das zu Spekulationen. Nicht nur für „PR Report“-Chefredakteur Daniel Neuen mutet es merkwürdig an, dass Wagner und nicht Popp dem Gremium angehört. Popp wiederum reagierte zunächst gelassen.

Via Twitter ließ er wissen: „Allet jut, wie man in Berlin so sagt. Freue mich für Vicky!“ – Wie auch immer diese Reaktion zu bewerten ist, die Berufung Wagners spiegelt nicht die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse im deutschen Teil des Ketchum Netzwerks wider. Dem wollte Neuen auf den Grund gehen und fasste bei Ketchum-Europa-Chef David Gallagher nach. Der ließ sich jedoch keine weiteren Hintergründe zu der Personalentscheidung entlocken und verwies darauf, dass er mit der Entwicklung von Ketchum Pleon und von Brandzeichen zufrieden sei. Befriedigend ist das nicht!

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