Kohrs-uwe-2013In der PR-Branche ist eine lebhafte Diskussion um die Äußerungen von GPRA-Präsident Uwe A. Kohrs (Foto) entstanden. Sein Interview mit dem „prmagazin“ hat in der Branche und bei vielen Nachwuchskräften kritische Reaktionen hervorgerufen. (Siehe dazu auch den Kommentar von Julia-Maria Blesin, Lan Anh Nguyen und Nina Krake, alle drei Vorstandsmitglieder der Hannoveraner Studenteninitiative PRSH im „PR-Journal“). Am 26. November stellt sich Kohrs in einer bereits länger geplanten Diskussionsrunde den Studentinnen und Studenten der Leipziger Studenteninitiative LPRS. (Wir berichteten.)
Zuvor hatte das „PR-Journal“ noch Gelegenheit, einige konkrete Nachfragen an den GPRA-Präsidenten zu richten. Seine Antworten fallen differenzierter aus, als es zuletzt klang. Dennoch sagt er, dass die Bewerber nicht ausreichend vorbereitet seien auf ein sich derzeit stark veränderndes Berufsbild in den Agenturen. Lesen Sie selbst seine Aussagen.

PR-Journal: Was fehlt Ihrer Meinung nach jungen Bewerberinnen und Bewerbern, die sich in PR-Agenturen bewerben?
Uwe Kohrs: Grundsätzlich gilt, dass es natürlich viele hervorragende Bewerber in unserem Markt gibt. Der fachliche Ausbildungsstand ist heute deutlich höher als noch vor einigen Jahren. Aber die Rahmenbedingungen für Agenturen befinden sich in einem massiven Veränderungsprozess, der sich direkt auf das Anforderungsprofil unserer Mitarbeiter auswirkt. Auf dieses veränderte Berufsbild sind die Bewerber allerdings nicht ausreichend vorbereitet – wofür sie natürlich nichts können.
PR-Journal: Was muss sich an den Universitäten und Ausbildungsinstitutionen ändern, damit die Abgänger besser auf den PR-Beruf in Agenturen vorbereitet werden?
Uwe Kohrs:  Wir brauchen angesichts der nachhaltigen Veränderungen im Tätigkeitsfeld von Agenturen einen intensiveren Austausch mit den Unis und Ausbildungsinstitutionen, um Lehrangebote schneller anpassen zu können. Diesem Ziel dient die gegenwärtige GPRA-Initiative. Wir sind gemeinsam gefordert, entsprechende Angebote zu entwickeln: Die Ausbilder für die Vorbereitung von Bewerbern, wir Agenturen für die Qualifizierung im Job.
PR-Journal: Was wollen die GPRA-Mitgliedsagenturen tun, um mehr junge Leute für den Berufseinstieg in einer PR-Agentur zu begeistern?
Uwe Kohrs: Zum einen wollen wir einen Anstoß für eine offene Diskussion über veränderte Anforderungen in der Branche geben. Zum anderen werden unsere Mitglieder in Zukunft noch stärker auf Ausbildungsinstitutionen zugehen, um im Dialog mit Studierenden zu informieren und für den Agenturberuf zu werben.
PR-Journal: Welche Persönlichkeitsmerkmale sollten junge Bewerber haben?
Uwe Kohrs: Das ist ein breites Spektrum, das hier den Rahmen sprengen würde. Zentrale Punkte die wir sehen, sind aber unter anderem: Ein hohes Maß an Empathie und Reflexionsvermögen, keine Berührungsängste mit neuen Themen sowie ein selbstbewusstes Dienstleistungsverständnis. 
PR-Journal: Wie hoch sollte Ihrer Meinung nach das Einstiegsgehalt für einen Newcomer in einer PR-Agentur sein, der einen Master-Abschluss vorweisen kann?
Uwe Kohrs: Aus unserer Sicht sollte das Einstiegsgehalt für Trainees nach dem Studium bei ca. 20.000 Euro brutto pro Jahr liegen.


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