Madrid-GA-MeetingDie „Global Alliance for Public Relations and Communication Management“ (GA) ist der Dachverband der weltweit größten nationalen PR-Berufsverbände und -Institutionen, die insgesamt mehr als 160.000 Praktiker und Wissenschaftler repräsentieren. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, das Ansehen des PR-Berufs in der Öffentlichkeit zu verbessern und die professionellen Standards weltweit zu steigen. Damit will die GA im Interesse ihrer Mitglieder handeln und zugleich die globale Stimme der PR sein.

Im Rahmen des World Public Relations Forum 2014 lud GA-Präsidentin Anne Gregory Vertreter der Mitgliedsverbände zum Association Leaders‘ Workshop am 20. September nach Madrid ein. Aus Deutschland nahm Christina Kahlert teil, die im Vorstand der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) für Internationales zuständig ist.

Mindestanforderungen
Zunächst ging es um Mindestanforderungen an den PR-Beruf. Die GA hat das Ziel, den PR-Beruf weltweit weiter zu professionalisieren, eine gemeinsame Basis in den Bereichen Wissen (Knowledge), Fachkenntnisse (Skills), Eigenschaften (Attributes) und Verhalten (Behaviour) zu schaffen und damit letztlich auch das das Ansehen des Berufsstandes zu fördern.

Internationaler Anforderungskatalog
Dazu waren die Mitgliedsverbände aufgefordert worden, Unterlagen einzureichen, die zeigen, wie in dem jeweiligen Land die vier Bereiche bei Ausbildung und Zertifizierung definiert werden. Mit den ersten Daten wird in den nächsten Monaten eine Matrix erstellt, die Grundlage eines möglichst einfachen und international gültigen Anforderungskataloges sein soll. In diesem Zusammenhang plant die GA auch, einen Arbeitgeber-Rat einzurichten, der die Ergebnisse der Materialsammlung beurteilt und wo nötig aus Sicht des Unternehmens / Auftraggebers vervollständigt.

Mitgliederschwund
In Sachen Mitgliederentwicklung scheinen die PR-Berufsverbände weltweit ein ähnliches Problem zu haben, den Mitgliederschwund. Auch diesem Trend will die Global Alliance auf den Grund gehen und versuchen, Wege aufzuzeigen, die aus dem Tal herausführen. Nur in den wenigen Ländern, in denen die Mitgliedschaft im Verband Pflicht ist, wie in UK oder Kenia, ist die Situation etwas anders. In der Diskussion zeigte sich, dass fast alle Verbände mehr oder weniger erfolgreich versucht haben, die Tendenz aufzuhalten.

Eintrittshürden senken
Einige haben die Bedürfnisse der Mitglieder abgefragt und dann entsprechend reagiert. Andere haben Veranstaltungen für verschiedene Zielgruppen angeboten (YP, Senior Level, alle Mitglieder gemeinsam je nach Thema und Interessenlage). Erfolgreich scheint auch zu sein, die Eintrittshürden zu verringern, so zum Beispiel durch kostenlose Studenten-Mitgliedschaften, wie das in der DPRG bereits praktiziert wird.
Ein interessanter Vorschlag war, eine Mitgliedschaftskategorie für korrespondierende Berufe einrichten, um mehr Impulse von außen zu ermöglichen und die PR anderen Berufen besser erklären zu können.
Natürlich muss man als Berufsverband heute mehr Benefits bieten und ein Business-Modell aufbauen, um die Wirtschaftlichkeit einer Mitgliedschaft zu verbessern. Zahlreiche weitere Punkte wurden diskutiert. Daraus soll in nächster Zeit eine Vorschlagsliste entstehen, die den GA-Mitgliedsverbänden konkret dabei hilft, den Mitgliederschwund zu bekämpfen.

„Madrid Momentum“
Unter dem Titel „Madrid Momentum“ wurde die Frage aufgeworfen, wie PR-Leute zu Führungskräften oder Leadern werden. Erster Schritt auf dem Weg zu einer Antwort waren zahlreiche Videointerviews mit Teilnehmern des World Public Relations Forums. Sie sollten ihre Meinung dazu sagen, was einen Leader in der PR ausmacht, wie man zum Leader wird, wann man zum ersten Mal seine Leaderposition erkannt hat und wann der Vorgesetzte diese Rolle auch anerkannt hat etc. Das gewonnene Material wird in eine Datenbank einfließen, die später eine systematische Betrachtung erlauben soll, was Leadership in der PR bedeutet.


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