Branche 7. Sommer Sympsosium: Zukunft für Berufseinsteiger ist digital – wandelt sich aber permanent

PRCC Sommersymposium ThePitch Marell Popp Schoenrock TonyHauptDas Programm war attraktiv, die Location gut ausgewählt, die Zahl der Anmeldungen stimmte. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für das 7. Sommer Symposium 2016 des PR Career Center am 21. Mai im Telefonica Basecamp in Berlin angemeldet, doch nur 60 Gäste waren tatsächlich gekommen. Ob’s am schönen Wetter oder am Standort Berlin lag, ist nicht bekannt. Doch die, die die nicht gekommen sind, haben ein interessantes Programm verpasst. Im Format #ThePitch traten die Agenturchefs Frank Schönrock (Foto r.), CEO bei Grayling, Susanne Marell (l.), CEO von Edelman.ergo, und Dirk Popp (2. v. r.), CEO von Ketchum Pleon, gegeneinander an. Unter der Regie der PR-Studenten Hannover (PRSH) und Moderatorin Katalin Genius (2. v. l.) lieferten sie sich einen spannenden Präsentationswettbewerb um die Gunst der Studierenden, der von Dirk Popp gewonnen wurde. Zudem gab es neue Informationen zum Karrierebarometer und viele Tipps und Anhaltspunkte für ein Berufsleben in der Kommunikationsbranche.

Außer dem PRSH waren auch die Studentenorganisationen kommoguntia aus Mainz, campus relations aus Münster und der LPRS aus Leipzig dabei und gestalteten einzelne Programmteile in Form von BarCamps. Auch die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) beteiligte sich mit einem Mentoring Meeting.

Düsseldorf und Köln sind gefragt

Unter der Überschrift „Trends, Titel, Themen: Wie sich die Kommunikationsbranche dreht“ präsentierte Daniel Vollhase, Consultant bei der PRCC Personalberatung, einige überraschende Ergebnisse aus dem neuen Karrierebarometer. Demnach sind nicht Berlin, Frankfurt oder München die beliebtesten Standorte für den Kommunikationsnachwuchs, sondern die Region Düsseldorf und Köln. Bei der Befragung von Nachwuchskräften setzten sich die beiden rheinischen Metropolen mit 27 Prozent klar durch. Frankfurt und München kam auf eine Zustimmung von je 16 Prozent, Berlin nur auf 14 Prozent.

Nach ihrem Wunscharbeitgeber befragt, gibt es eine klare Tendenz: 50 Prozent aller Berufseinsteiger wollen am liebsten ihre Karriere in einem Unternehmen beginnen. 27 Prozent streben in eine Agentur und 23 in eine Institution. Hier so Vollhase, sei wohl die angestrebte Sicherheit, die sich aus der Anstellung in einem Unternehmen erhoffe, das wesentliche Motiv.

Stetiger Wandel ist Programm

In einer Diskussionsrunde gaben dann Petra Stahl von script communications, Thomas Kollner, Leiter Digitale Kommunikation bei E.ON, und Nils Hille, Geschäftsleiter der Deutschen Akademie für Public Relations (DAPR) ihre Einschätzungen zu aktuellen Entwicklungen in der Kommunikationsbranche. Die Moderation hatte Gastgeber Thomas Lüdeke, Geschäftsführender Gesellschafter der PRCC Personal- und Unternehmensberatung GmbH. Unisono betonten alle, dass der permanente Wandel, die schnelle Veränderungen von Aufgaben und die damit verbundene digitale Transformation die Themen seien, auf die sich die Berufseinsteiger einstellen müssten. Die klassische PR sei nicht mehr angesagt, betonte Kollner wenig überraschend. Und dennoch, so stellte er heraus, komme es für Berufseinsteiger darauf an, dass Sie schreiben können müssten und visuelles Denken mitbrächten. In dieser Kombination, also mit hoher Social Media-Kompetenz, könnte jeder einzelne zu einer Art „Multibroadcaster“ werden. Das sei gefragt. Hille bestätigte, dass aus Unternehmen und Agenturen die größte Nachfrage im Bereich Weiterbildung, auf strategische Kenntnisse im Bereich Social Media und Storytelling ziele. Auch die Agenturvertreterin Stahl hob hervor, dass 75 Prozent der aktuellen Aufgaben einen digitalen Impact hätten.

Liegt die Zukunft der Berufseinsteiger also ausschließlich in hoher Social Media-Kompetenz? Sicher nicht, sagten die Referenten, aber wer das nicht mitbringe und kein Spezialwissen in anderen Feldern mitbringe, habe schlechtere Karten. Hille hob aber dennoch hervor, dass es am Ende auf spannende Biografien ankomme und letztendlich starke Persönlichkeiten immer gefragt seien.

Dirk Popp gewann #ThePitch – So kamen die Präsentationen an

Besonders attraktiv fanden die Teilnehmer wohl vor allem #ThePitch. Drei prominente Vertreter von erfolgreichen Agenturen traten im unmittelbaren Wettbewerb gegeneinander an und präsentierten ihre Agenturen und das Anforderungsprofil für Berufseinsteiger. Per Abstimmung wurde am Ende Dirk Popp als Gewinner ermittelt. Doch wie kamen die Präsentationen bei der Zielgruppe an? Wer konnte mit welchem Auftreten und welchen Argumenten überzeugen? Diese Frage beantwortet stellvertretend für die Teilnehmer Lisa Treiling. Subjektiv und meinungsfreudig stellt sie hier im „PR-Journal“ dar, wie #The Pitch auf sie wirkte. Lisa Treiling hat vor wenigen Monaten ihr Studium der Politikwissenschaften absolviert und arbeitet seit drei Monaten für Ballhaus West – Agentur für Kampagnen GmbH. Spontan war sie bereit, ihre Eindrücke für das „PR-Journal“ zu schildern. Die Redaktion dankt ihr für ihr Engagement.

BarCamps zum Abschluss

Abgerundet wurde das Sommer Symposium mit vier Sessions, die als BarCamp abgehalten wurden. Die Teilnehmer haben in verschiedenen Arbeitsgruppen herausgearbeitet, wie sie sich zu den aktuellen Anforderungen stellen und wie sie ihre Zukunft und Entwicklungsmöglichkeiten in der Kommunikationsbranche sehen.