Journalist Cover 0616Was sich über Monate hinweg andeutete, ist nun Gewissheit: Der Deutsche Journalistenverband (DJV) und der Verlag Rommerskirchen gehen getrennte Wege. Seit 1967 erschien im Verlag Rommerskirchen das Mitgliedermagazin der Journalistengewerkschaft DJV, der „journalist“. Ab Oktober 2016 hat der DJV im Hamburger New Business Verlag GmbH & Co. KG nun einen neuen Partner. Seit Beginn des Jahres erschien der „journalist“ mit deutlich verringerter Seitenzahl. Hintergrund war, dass der Remagener Verlag den Umfang reduziert hatte, weil die Auflage auf unter 40.000 Stück gesunken war, da Anzeigenerlöse weggebrochen waren. Im Editorial machte Chefredakteur Matthias Daniel in den vergangenen Ausgaben nur vage Angaben, man arbeite an einer Lösung. Die Ausgabe für den Monat Juni erschien gar nur als Doppelausgabe für zwei Monate. Jetzt wurde offiziell bekannt gegeben, dass der Bundesvorstand des DJV den laufenden Vertrag mit Rommerskirchen fristgerecht zum 30. September gekündigt hat.

In einer Pressemitteilung sagte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall: „Wir danken dem Verlag Rommerskirchen für die jahrzehntelang gute Zusammenarbeit, freuen uns gleichzeitig aber auch auf die Zukunft mit dem neuen Verlag.“ Peter Strahlendorf, Verleger und Inhaber des New Business Verlags, gibt sich optimistisch: „Ich freue mich sehr auf unsere gemeinsame Arbeit und darauf, die Position des „journalist“ als führendes Medienmagazin auszubauen und ihn gemeinsam mit dem DJV weiter zu entwickeln. In Zeiten wie diesen ist der Journalismus wichtiger denn je. Das gilt für die Felder Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport gleichermaßen. Journalisten tragen nicht nur in der großen Politik maßgeblich zum besseren Funktionieren bei, sondern auch in allen anderen Feldern sind sie ausgesprochen notwendig und wichtig.“

Wie der Mediendienst „meedia.de“ bereits im März 2016 vorrechnete, sank die Verbreitung des Traditionsblatts „journalist“ in den vergangenen fünf Jahren um 13,28 Prozent auf zuletzt 39.324 Exemplare. Auch die Zahl der Abonnements ging um knapp zehn Prozent zurück, wie IVW-Zahlen auswiesen. Aufgrund der sinkenden Auflagen, reduzierten sich die Anzeigenumsätze. „In diesem Zusammenhang setzt dem Verlag“, so hieß es bei „meedia.de“, „auch der Wegfall von großen Kunden zu. Wie es heißt, ist zuletzt VW abgesprungen, was allerdings eher auf die hausgemachte Konzernkrise und damit verbundene Kürzungen im Marketingbudget zurückzuführen sein dürfte.“ Auch die Deutsche Post DHL und die Deutsche Bank sollen ihre Insertionen beim "journalist" zurückgefahren haben.

Bereits im März äußerte der DJV seine Unzufriedenheit mit dem reduzierten Heftumfang. DJV-Sprecher Hendrik Zörner wies darauf hin, dass es für Sparmaßnahmen aus Sicht des DJV keinen Grund gebe. Schließlich habe der Verlag Rommerskirchen lange gut vom „journalist“ leben können.


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