Verbände DPRG-Präsident Minwegen: Mehr aus unseren Stärken machen

Alles andere als ein Routinetermin war der diesjährige Neujahrsempfang der Regionalgruppe Bayern der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG). Der im vergangenen Jahr neu gewählte DPRG-Präsident Norbert Minwegen kam nach München, um in den Räumen der BayernLB den bayerischen Mitgliedern die künftigen Aktivitäten des Bundesverbandes vorzustellen. Minwegen vermied es in seiner kurzen Rede, in das allgemeine Lamento vom Printsterben und der Onlineübermacht einzustimmen. Vielmehr sprach er Print- und DPRG-Bayern NJE15Online-Medien ihre Daseinsberechtigung zu. „Wenn wir genau unsere Zielgruppen analysieren, so sehen wir, dass beide Wege nötig sind.“ Datenbankgestütztes Online schränke die Bandbreite der angebotenen Themen für die User jedoch immer mehr ein. Es werde immer häufiger das angeboten, was schon irgendwann einmal abgerufen worden war. Print dagegen halte immer eine Überraschung für den Leser bereit. Außerdem bleibe Gedrucktes deutlich länger aus dem Gedächtnis abrufbar. Wichtig sei es, beide Kanäle zu verknüpfen.
Foto von links: Gastgeber Matthias Lücke, Pressesprecher der Bayern LB, und seine Gäste von der DPRG, Norbert Minwegen, Christina Kahlert und Michael Bürker.

Der DPRG-Präsident begann seine Analyse vor den etwa 40 Gästen mit einer selbstkritischen Rückschau: „Wir haben bisher zu wenig aus unseren Stärken gemacht.“ Es gebe zwar in der Branche höchst anerkannte DPRG-Auszeichnungen wie den inkom award oder den PR-Preis, aber bereits kurz nach deren Verleihung sei die Wirkung für die DPRG bereits wieder verpufft. Die hochkompetenten Analysen der Jurys würden nicht weiter aufbereitet oder für die Mitglieder bereitgestellt. Ähnlich verhalte es sich mit den Arbeitskreisen der DPRG. „Wir haben wunderbare Arbeitskreise, aber die arbeiten nur für sich selber“, analysierte Minwegen. Und nahm sich selber als Leiter des Arbeitskreises Krisenkommunikation ausdrücklich nicht dabei aus. Ebenso sei es in den Landesgruppen, wo hervorragende Arbeit gemacht werde. „Unsere Wertschöpfungskette nutzen wir zu wenig.“

Mehr Beachtung
Künftig sollen Wege beschritten werden, wie man aus diesem geballten Wissen einen Mehrwert generiert, der den Mitgliedern zugutekommt und zugleich in der Öffentlichkeit als Kompetenz der DPRG wahrgenommen wird. Das könnten eine PR-Schriftenreihe sein oder Referate der Arbeitskreise auf DPRG-Veranstaltungen, auf denen über konkrete Fallbeispiele berichtet wird. Das sollen öffentliche Stellungnahmen der DPRG (vom Vorstand, aus den Arbeitskreisen oder aus den Landesgruppen) zu Problemen der Branche sein. Erklärtes Ziel: In den Medien als der wirklich kompetente Gesprächspartner in Sachen PR wahrgenommen zu werden.
Zur Entwicklung der DPRG gehöre auch, so Minwegen, die Verbindung zu den Nachbarverbänden auf internationaler Ebene zu intensivieren. Eine gute Gelegenheit werde die zweite European Communications Convention ECC sein. „Die ECC ist im vergangenen Jahr in Berlin zu leise angekommen. Was nicht heißt, dass zu leise gerufen wurde. Aber das wird dieses Jahr besser“, merkte er an.

Ausblick auf internationalen PR-Kongress
In wenigen Sätzen stellte Christina Kahlert, DPRG-Landesvorsitzende und Mitglied im Bundesvorstand diesen internationalen PR-Kongress vor, der vom 7. bis 9. Mai 2015 am östlichen Bodensee, in Lindau, Bregenz sowie im Würth-Haus im Schweizer Rorschach stattfinden wird. Hauptthema ist dabei Innovation, was innovative PR ebenso einschließt wie PR für Innovationen und Innovationsmanagement. Schon jetzt sei das Interesse in den europäischen Ländern groß, so dass Christina Kahlert eine noch größere Beteiligung als im vergangenen Jahr erwartet. Und als ECC-Veranstalter Thomas Achelis angesichts der Diskussion um die mediale Verarbeitung der Anschläge von Paris ankündigte, dass man auch darüber diskutieren werde, versprach im Minwegen seine volle Unterstützung.

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