Social Media Banken und Versicherer reden im Web 2.0 an ihren Zielgruppen vorbei

Nur 17 Prozent der Social-Media-Nutzer in Deutschland bemerken beim Surfen im Web 2.0 Aktivitäten von Banken oder Versicherern. Das sind zwar vier Prozentpunkte mehr als 2012 - aber an mehr 80 Prozent der Social Media-Nutzern geht die Web-2.0-Kommunikation der Finanzdienstleister weiterhin komplett vorbei. Das sind Ergebnisse des online-repräsentativen Social Media-Atlas der Kommunikationsberatung Faktenkontor. Wenn User überhaupt Social-Media-Aktivitäten von Banken und Versicherern bewusst bemerken, sind es meist entweder Informationen über Produkte und Dienstleistungen oder Werbung. Doch gerade diese Werbung schneidet im Urteil der Social-Media-Nutzer besonders schlecht ab: 64 Prozent derjenigen, die die Web-2.0-Werbung bemerken, würden ihr als Schulnote allerhöchstens eine Drei geben.

Deutlich besser schneiden hingegen Stellenangebote und Recruiting-Aktivitäten sowie Informationen zu Kontaktmöglichkeiten und Serviceangebote der Banken und Versicherer ab - dafür vergeben mehr als die Hälfte derjenigen, die sie bemerken, ein "Gut" oder "Sehr gut". Allerdings werden diese beliebten Aktivitäten kaum wahrgenommen - lediglich 21 Prozent derjenigen, die überhaupt Social Media-Aktivitäten aus diesen Branchen bemerken, stoßen auf Inhalte zum Thema Recruiting, nur 19 Prozent auf Kontaktmöglichkeiten und Serviceangebote.

„Das zeigt: Banken und Versicherer kommunizieren im Web 2.0 in großem Stil an ihren Zielgruppen vorbei“, sagte Roland Heintze, Social Media-Experte der Agentur Faktenkontor. „Für eine erfolgreiche Social Media-Strategie reicht es nicht, zu wissen, was man sagen will - man muss auch herausfinden, was die Zielgruppe hören will, wo sie es hören will - und was sie selbst zu sagen hat. Banken und Versicherer sind zwei Branchen, die in dieser Hinsicht noch erhebliches Optimierungspotenzial haben.“

Die Studie „Social Media-Atlas 2013“ (Hamburg, November 2013) wurde im Auftrag der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt. 3.426 nach Alter, Geschlecht und Bundesland onlinerepräsentative Internetnutzer ab 14 Jahren wurden in Form eines Online-Panels zu ihrer Social-Media-Nutzung befragt.