Social Media Ergo untersucht Corporate Videos: „Bewegtbild, das bewegt, sieht anders aus“

Ergo-Bewegtbild-UntersuchungMittelständische Unternehmen schöpfen die Potentiale von YouTube nicht voll aus. Die meisten betreiben zwar einen eigenen Kanal, bleiben aber weit hinter den Möglichkeiten zurück, die dieser ihnen bietet. Nur die wenigsten Unternehmen punkten mit überzeugendem Content und einer konsequenten Nutzerführung. Zu diesen Ergebnissen kommt die in Berlin ansässige Film-Unit der Agentur ergo Kommunikation in ihrer Untersuchung von YouTube-Kanälen. Zwar wurden nur die YouTube Kanäle der 20 größten deutschen Mittelständler untersucht, doch leitet der #ergoContentCheck daraus Tendenzen ab, die über die untersuchte Gruppe hinaus für viele andere Mittelständler gelten sollen.
Die Grafik (© ergo Kommunikation) zeigt auf, dass die Stärken von Bewegtbild kaum ausgespielt werden.

Beim Thema Bewegtbild kommt man an YouTube nicht vorbei. Das Videoportal ist neben Google die zweitgrößte Suchmaschine im Netz, zwei Drittel der umsatzstärksten deutschen Unternehmen besitzen dort einen eigenen Kanal. Grund genug, im #ergoContentCheck zu untersuchen, wie sich der deutsche Mittelstand bei YouTube präsentiert. Die zentralen Ergebnisse:

  • Mangelware Storytelling: Produkt- und Imagefilme sind die am stärksten vertretenen Formate in den Unternehmenskanälen. Die wenigsten der Videos erzählen aber eine Geschichte rund um das Unternehmen oder das Produkt. Nur bei 13 Prozent aller Clips kommt Storytelling zum Einsatz. Humorvoll oder emotional ist nur jedes siebte Video.
  • Aktivierung fehlt: Nur knapp jedes dritte untersuchte Video besitzt einen Call-to-Action oder eine aktivierende Botschaft. Bei 70 Prozent der Clips vergeben die Unternehmen die Chance, Zielgruppen an sich zu binden. Sie laden weder dazu ein, sich weiter mit dem Unternehmen und dem Produkt zu beschäftigen, noch fordern sie dazu auf, das Video zu kommentieren, zu liken oder zu teilen.
  • Endstation Video: 60 Prozent der Filme enthalten keine Links zu weiterführenden Informationen und Medien. Nahezu jedes zweite Video steht auf YouTube für sich alleine – ohne Einbindung in eine Kampagne, eine Videoserie oder einen Hinweis auf weitere Medien des Unternehmens.
  • Kaum Interaktion: Die inhaltlichen Schwächen der Videos schlagen sich in sehr geringen Interaktionsraten nieder. Nur bei jedem dritten Video geben die Zuschauerinnen und Zuschauer Kommentare ab.

Martin Kerscher, Leiter der Film-Unit bei ergo Kommunikation: „Uns hat überrascht, wie halbherzig viele Unternehmen ihre YouTube-Kanäle nutzen. Häufig stecken sie viel Aufwand in die Produktion der Videos. Deren Wirkung verpufft aber, weil zu wenig aus der Perspektive der Zielgruppen heraus produziert wird. Wir haben festgestellt, dass Corporate Videos ihr Publikum nur sehr selten beteiligen, aktivieren und mit guten Geschichten unterhalten. Bewegtbild, das bewegt, sieht anders aus.“