Social Media Social Media-Studie: Mehr Nutzer, aber weniger Nutzung

Facebook ist zwar weiterhin die Nr. 1 unter den Sozialen Medien in Deutschland - aber der Anteil der User, die das Netzwerk tatsächlich aktiv mit Inhalten füllen, ist stark gesunken. Nur noch 38 Prozent der Social-Media-Nutzer in Deutschland verwenden Facebook überwiegend aktiv in ihrer Freizeit - 2013 waren es noch 47 Prozent, 2012 sogar 58 Prozent. Das zeigt der online-repräsentative „Social Media Atlas 2014/2015“ der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor.

Nutzung der beliebtesten Social Media-Angebote in den Jahren 2014 und 2013.

   eher aktiv eher passiv  gar nicht 
  2014      2013 2014      2013 2014     2013
 Facebook  38 %     47 %  55 %     45 %   7 %       8 %
 YouTube  16 %     17 %  70 %     70 % 14 %     13 % 
 Foren  16 %     21 %  30 %     33 % 54 %     46 %
Google+  12 %     12 % 31 %      29 % 57 %     59 %
MyVideo   4 %       6 % 31 %      34 % 65 %     60 %

Tabelle: Nutzung in der Freizeit (ohne berufliche Nutzung) 100% = Alle Social-Media-Nutzer in Deutschland ab 14 Jahren, N 2014: 2.363; N 2013: 2.555

Oberflächlich sehen die Zahlen gut aus: 93 Prozent aller Social-Media-User in Deutschland nutzen Facebook in ihrer Freizeit - mehr als jeden anderen Web 2.0-Dienst und sogar ein Prozentpunkt mehr als 2013. Aber 55 Prozent der Social-Media-Nutzer liest und schaut in erster Linie bloß noch passiv auf Facebook, anstatt selbst zu schreiben oder andere Inhalte einzustellen. Damit stellen zum ersten Mal seit Beginn der Erhebungen 2011 die so genannten „Lurker“ die Mehrheit bei Facebook - User, die lauern, sich versteckt halten (engl. „to lurk“), das heißt, Inhalte konsumieren, aber nicht produzieren.

„Eine bedrohliche Entwicklung für Facebook, denn Soziale Netzwerke leben vor allem von den Beiträgen der Usern“, warnt Roland Heintze, Social-Media-Experte bei Faktenkontor. „Ein Verlust aktiver User bedeutet den Verlust von Inhalten - und langfristig wird ein Schwund an interessanten Inhalten auch immer einen Schwund an Usern zur Folge haben.“

Einen kleinen Trost gibt es für Facebook: Das Netzwerk steht mit dem Problem zumindest nicht allein da. Neben Facebook sind Youtube, Foren, Google+ und MyVideo wie 2013 weiterhin die Social-Media-Angebote mit den meisten Freizeit-Nutzern in Deutschland. Aber der Anteil der aktiven Nutzer, die eigene Inhalte beisteuern, sinkt bei fast all diesen Plattformen. Lediglich Google+ konnte seine bescheidenden zwölf Prozent aktiver Social-Media-Nutzer halten.

Die Studie „Social Media Atlas 2014/2015“ (Hamburg, Januar 2015) wurde im Auftrag der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF - Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt. 3.450 nach Alter, Geschlecht und Bundesland onlinerepräsentative Internetnutzer ab 14 Jahren wurden in Form eines Online-Panels zu ihrer Social-Media-Nutzung befragt. Erhebungszeitraum war der 22. September bis 15. Oktober 2014. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.

Die komplette Studie mit allen Ergebnissen kann ab Januar 2015 über die Website von Faktenkontor bestellt werden.

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