Social Media Burson-Marsteller-Studie: Twitter beliebtester Kanal für schnelle Regierungsinteraktion

Twiplomacy 2015 Global InfographicDie fünf wichtigsten Persönlichkeiten mit den meistern Followern sind US-Präsident Barack Obama (@BarackObama) (57 Millionen Follower), Papst Franziskus (@Pontifex) mit insgesamt 20 Millionen Followern auf seinen neun verschiedensprachigen Accounts, Indiens Premierminister @NarendraModi, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan (@RT_Erdogan) sowie das Weiße Haus @WhiteHouse (siehe Grafik). Das ist das Ergebnis der Twiplomacy Studie von Burson-Marsteller, einer jährlichen globalen Studie, die den Umfang der Twitternutzung von international führenden Politikern sowie deren Vernetzung in sozialen Netzwerken ermittelt.

Die Twiplomacy Studie brachte auch hervor, dass sich Twitter in den letzten vier Jahren unter internationalen Staatsoberhäuptern zum beliebtesten Social-Media Kanal entwickelt hat, da über diesen ein großes Publikum mit gezielten Botschaften erreicht werden kann. Regierungen legen immer stärker Wert auf die Kommunikation in den sozialen Medien und integrieren in ihren jeweiligen Tweets vermehrt Bilder und Videos. Die französische Regierung @Elysee postet beispielsweise regelmäßig sechs Sekunden lange Vine Videos, um Staatsbesuche zusammenzufassen oder ihre Mannschaft anzufeuern – wie es auch das deutsche Außenministerium während der Fußballweltmeisterschaft getan hat. Einige wenige Regierungen, darunter der Elysée Palast und der Kreml, sind zudem Vorreiter in der Nutzung von Periscope, Twitters neuer Livestreaming-Anwendung. Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos ist ebenfalls seit kurzem auf Periscope aktiv, wo er die Fortsetzung der Luftschläge gegen die FARC Rebellen ankündigte.

Nur 27 Länder nutzen Twitter nicht
Die heute veröffentlichte Studie analysierte 669 Regierungsaccounts in 166 Ländern und zeigt, dass 86 Prozent aller 193 Regierungen der Vereinten Nationen (UN) auf Twitter präsent sind. 172 Staats- und Regierungschefs haben persönliche Twitteraccounts, während nur 27 Länder, überwiegend in Afrika und Asien-Pazifik, Twitter nicht nutzen.

Regierungschefs "folgen" selten den Kollegen
Allerdings dient Twitter vielen Regierungen und ihren Chefs nur als Verlautbarungsorgan. Denn die meisten Regierungschefs folgen nur selten anderen Kollegen und sind überdies nur wenig dialogorientiert. @BarackObama und das @WhiteHouse folgen jeweils nur vier anderen Regierungsoberhäuptern: Der norwegischen Premierministerin Erna Solberg, dem russischen Politiker Dmitri Medwedew, der Regierung des Vereinigten Königreichs sowie Estlands Außenminister Keit Pentus.

Europäische Außenminister nutzen Twitter vermehrt
Europäische Außenminister nutzen Twitter vermehrt, um sich miteinander zu verbinden und ein virtuelles diplomatisches Netzwerk zu knüpfen. Der französische Außenminister Laurent Fabius (@LaurentFabius) ist mit 100 Kontakten der am besten vernetzte Außenminister. Das russische Außenministerium folgt auf dem zweiten Platz mit 93 Twitter-Kontakten zu anderen Führungspositionen. Das Außenministerium in Paris liegt mit 90 Kontakten auf Platz drei.

„Diese Studie zeigt anschaulich, dass Regierungen versierter und professioneller mit den sozialen Medien umgehen als früher“, sagte Jeremy Galbraith, CEO von Burson-Marsteller Europa, Mittlerer Osten und Afrika und Global Chief Strategy Officer. „Es ist interessant zu beobachten, wie Außenminister ihre sozialen Strategien verfeinern und gleichzeitig stabile und engagierte Teams aufgebaut haben, die ihre Onlinekanäle verwalten. Wir glauben, dass Unternehmen im Umgang mit Twitter eine Menge von Regierungen und ihren Führungspersonen lernen können.“

Über 4.100 Botschaften und Repräsentanten sind mittlerweile auf Twitter aktiv. In New York, Washington, London und Brüssel nutzen die meisten diplomatischen Missionen Twitter, um eine Stimme im digitalen Bereich zu haben. Ein Großteil der Botschaften aus Kanada, der EU, Frankreich, Israel, Mexiko, der Niederlande, Polen, Russland, Spanien, Schweden, der Türkei, der Ukraine, dem Vereinigten Königreich und der USA sind auf Twitter vertreten. Es ist nahezu unmöglich, Diplomat im Außenministerium zu werden, wenn man keine digitalen Tools nutzt.

Die vollständige Analyse und die Ergebnisse finden sich auf der Webite zur Studie.

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