Unternehmen Winterkorn zurückgetreten: Volkswagen will zügig einen Neuanfang

DWinterkorner Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG, Martin Winterkorn (Foto), ist zurückgetreten. Was viele Experten in den vergangenen Tagen bereits vermutet hatten, ist nun eingetreten. Zu groß ist der ökonomische Schaden für Volkswagen, zu sehr hat das Image seines Unternehmens, der deutschen Automobilindustrie und deutschen Wirtschaft insgesamt gelitten, als dass Winterkorn mit den üblichen Instrumenten der Krisenbewältigung der Situation im eigenen Unternehmen und darüber hinaus noch hätte ansatzweise Herr werden können. Persönliche Entschuldigung, Werbung um Vertrauen und das Versprechen schneller Aufklärung greifen einfach nicht mehr in einem Fall solcher Dimension. Das hat auch Winterkorn einsehen müssen und gegenüber dem Aufsichtsrat seinen Rücktritt erklärt.

Doch das dürfte es noch nicht gewesen sein. Wie aus einer Erklärung des Präsidiums des Aufsichtsrates der Volkswagen AG vom 23. September hervor geht, erwartet das Gremium „in den nächsten Tagen weitere personelle Konsequenzen.“ Die konzerninternen Untersuchungen liefen derzeit auf Hochtouren, heißt es. Und: „Alle Beteiligten an diesen Vorgängen, die einen unermesslichen Schaden für Volkswagen angerichtet haben, werden mit aller Konsequenz belangt.“ Das spricht dafür, dass in den nächsten Tagen und Wochen in der Wolfsburger Konzernzentrale das große Aufräumen beginnt.

In seiner Rücktrittserklärung plädiert Winterkorn für einen personellen Neuanfang. Nach dem Willen des Aufsichtsrates soll dieser sehr schnell vonstattengehen: Vorschläge zu personellen Neubesetzungen sollen bis zur Sitzung des Aufsichtsrates am 25. September vorliegen. Danach dürfte es auf allen Ebenen noch ungemütlicher werden, als es seit dem Bekanntwerden des „Dieselgate“ schon ist.

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