Florian_Gerstenberg_kleinFabian Gerstenberg ist als Leiter Marketing und Kundenservice für die Vermarktung der PR- & Mediendatenbank Zimpel Online (Zimpel Media-Daten) in Wiesbaden verantwortlich. Außerdem ist er an unterschiedlichen Universitäten als Dozent für das Studienfach "Unternehmenskommunikation" aktiv. Aktuell organisiert er eine Veranstaltungsreihe zum Thema Redaktionsarbeit im Social Media-Zeitalter: Chefredakteure verschiedener Zeitungstitel geben Einblick in Ihre tägliche Arbeit.

PR-Journal: Ist ein Twitter-Account für professionelle Pressearbeit wichtiger, als eine klassische Pressemitteilung?

Fabian Gerstenberg: Professionelle Kommunikation erfolgt generell nach einem einfachen Prinzip: Aus den Mündern der Experten über die Ohren der Journalisten ins Gedächtnis der Öffentlichkeit. Jeder Akteur steht bezüglich seiner Kommunikation aufgrund der heutigen Masse an Auswahlmöglichkeiten vor der Frage, in welches Ohr gesprochen werden soll. Nutze ich die vielfältigen Möglichkeiten der klassischen PR oder erreiche ich meine Kommunikationsziele, indem ich mich für das faszinierende, immer noch neue Social Media entscheide?

Mehr denn je sind Kommunikatoren mit der Herausforderung konfrontiert, bisherige Strategien zu überdenken und diese an die aktuellen Realitäten anzupassen. Denn Themen und Produkte müssen neben der realen Welt auch im Internet glaubwürdig kommuniziert werden. Rezipienten werden animiert, Informationen zu teilen und gegebenenfalls Produkte zu empfehlen. Dies ist beiden Disziplinen gemein. Kommunikatoren müssen heute und in Zukunft die Klaviatur der klassischen PR und die des Social Media gleichermaßen beherrschen.

PR-Journal: Verändert sich die Bedeutung der klassischen PR?

Fabian Gerstenberg: Für die Berichterstattung in Massenmedien sind Journalisten die bedeutendste Bezugsgruppe der PR. Da Mediennutzer erwarten, dass Journalisten zuverlässig recherchieren und die entsprechenden Ergebnisse durch verschiedenste Quellen untermauert sind, genießen die Medienvertreter eine hohe Glaubwürdigkeit. Die eigene Darstellung auf Social Media-Plattformen ist eher mit klassischer Werbung zu vergleichen, da die Inhalte die Zielgruppe ungefiltert erreichen.

Gute Kontakte zu Journalisten und ein vertrauensvoller Austausch bezüglich unternehmensrelevanter Informationen – ob über Facebook, eine klassische E-Mail oder das Telefon – sind die wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche Kommunikationsarbeit. Das wird auch in Zukunft so sein. Wichtig für den PR-Mitarbeiter ist aber auch, wie die Redaktionen der Medien die Bedeutung von klassischer PR und Social Media einschätzen. Während unserer Veranstaltungsreihe "Zimpel PR-Frühstück" kommen verschiedene Chefredakteure deutscher Zeitungstitel zu Wort. Die Medienmacher zeigen auf wie Redaktionen im Social Media-Zeitalter arbeiten.


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