Sasse-Linda NeuseelandSeit gut einem Monat bin ich nun in Wellington, Neuseeland. Von Deutschland ist das ein ganzes Stück weg. Genauer gesagt 32 Stunden Flug, einmal rund um die Welt. Daher habe ich mir dreimal überlegt, ob ich meine Familie, die Freunde und meine Kollegen bei Wake up Communications zurücklasse. Doch das Abenteuerfieber hat überwogen. Mit meinem Mann, der in Neuseeland arbeiten wird, bin ich Ende September in das Flugzeug gen Hobbit-Land gestiegen. Die kommenden zwei Jahre werden wir in Wellington, der selbsternannten „coolsten kleinen Hauptstadt der Welt“, verbringen.

Soweit ich das bisher beurteilen kann, ist das mit der „coolsten kleinen Hauptstadt der Welt“ eine berechtigte Selbsteinschätzung: Bars, Restaurants und Kneipen reihen sich so dicht aneinander, dass ich mich wundere, wie wir sie alle besuchen sollen. Unschlagbar ist auch die Meereslage der neuseeländischen Hauptstadt, ebenso wie die Offenheit und Freundlichkeit der Wellingtonians: Schon nach zwei Tagen saßen wir mit ein paar Locals in einer der unzähligen Bars beim Comedy-Abend, und auch eine X-Mas Party steht bereits im Kalender. Die ersten privaten Kontakte sind geknüpft – und das schneller, als gedacht.

PR- und Social Media-Landschaft erkunden
Apropos Kontakte knüpfen: Für mich als PR- und Social Media-Beraterin stellte (und stellt) sich natürlich auch die Frage, wie ich am besten mit hiesigen Professionals und Leuten aus der Szene in Kontakt komme. Denn dort, wo ich in Deutschland über ein gutes Netzwerk verfügte, geht es in Neuseeland bei null los. Da wir Kommunikatoren zum Glück nicht auf den Mund, und schon gar nicht auf die 140 Twitter-Zeichen gefallen sind, habe ich das Social Network wie daheim in Deutschland genutzt, um die neuseeländische PR- und Social Media-Landschaft zu erkunden. Natürlich stehe ich noch am Anfang, aber ein erster Schritt in die richtige Richtung ist getan.

Kontakt mit Bloggern
Vielleicht hatte ich ein bisschen mehr Glück als Verstand, vielleicht ist es aber auch dem proaktiven „Drauflosschreiben“ geschuldet. Jedenfalls twittere ich mittlerweile regelmäßig mit einigen Bloggern und Kommunikationsfachleuten wie @muffinmum (Inhaberin des Foodblogs http://muffinmum.com/) und @KalistaCampbell (Social Marketing Coordinator der Massey University). Auch an meiner ersten Social Media-Veranstaltung habe ich schon teilgenommen: einem Tweet Up, auf das mich Kalista hingewiesen hat.

Tweet Ups
Das Format kenne ich aus Düsseldorf, wo regelmäßig – für mein Dafürhalten auch regelmäßiger als in Wellington – Tweet Ups stattfinden. Der Anlass, sich zu einem Tweet Up zu treffen, kann unterschiedlich sein: Mal initiiert eine Privatperson ein Essen beim Italiener, in diesem Fall feierte das Hotel Rydges (@RydgesWLG) seinen 1.000sten Twitter-Follower. Immer geht es jedoch darum, im lockeren Kreise die Gesichter hinter den Accounts kennenzulernen. Im Gegensatz zu Konferenzen sind Tweet Ups also eher informell, was sie als Netzwerkinstrument aber nicht weniger wertvoll macht.

Hier in Wellington bot das Tweet Up die perfekte zweite Plattform, um weitere Kontakte zu knüpfen. Unter dem Hashtag #WLGTU (Wellington Tweet Up) wurde die Social Media-Gemeinde über den Abend mehr oder weniger auf dem Laufenden gehalten; mehr oder weniger, da sich das Gezwitscher während des Treffens in Grenzen hielt. Für den Veranstalter in puncto Eigen-PR schade, das Kennenlernen „in real life“ (#IRL) hat es jedoch erleichtert. Und mir hat das Tweet Up weitere nette und interessante Kontakte eingebracht.

Fazit
Die ersten aufregenden Wochen liegen hinter mir. Mein Fazit? Sich langsam am anderen Ende der Welt auf bekannte Weise zu vernetzen und dabei auf positive Rückmeldung zu stoßen fühlt sich gut an und gibt mir ein Stück (Kommunikations-)Heimat. So kann es weitergehen.

Über die Autorin: Linda Sasse hat in den vergangenen Jahren als Beraterin in der Düsseldorfer Agentur Wake up Communications – Agentur für PR & Social Media gearbeitet. Vor ihrem Abschied nach Neuseeland hat sie sich bereit erklärt als Korrespondentin in loser Folge aus Wellington zu berichten.


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de