Kommentare Ich habe Fragen … Ist die Pressemitteilung tot? Kann durchaus sein.
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- von Annett Bergk, Hamburg
Da liegt sie also in meinem Postfach: eine Pressemitteilung. Hurra! Endlich mal eine, die nicht von neuen Autos handelt, sondern tatsächlich mein Thema trifft. Ich lese, nicke, freue mich und habe sofort eine Rückfrage. Also tippe ich zurück. Direkt, zack, abgeschickt. Und noch schneller kommt die Antwort.
Nur leider nicht von der Ansprechpartnerin, sondern vom Autoresponder: „Ich bin bis nächste Woche außer Haus.“
Aha. Nun habe ich nicht nur eine Frage, sondern gleich mehrere.
Soll ich meine Rückfrage also auch eine Woche lang in den Urlaub schicken? Oder lieber gar nicht stellen? Vielleicht sollte ich den Text einfach so nehmen, wie er kam – ohne Rückfragen, ohne Gespräch. Vielleicht war das ja das eigentliche Konzept: Pressemitteilungen als fertige Gebrauchsanweisungen. Hinstellen. Folie ab. Stecker rein. Fertig.
Oder der Fehler liegt bei mir. Kann durchaus sein. Vielleicht war ich einfach zu schnell. Vielleicht heißt es in den AGBs „Erst fünf Werktage nach Versand darf man sich melden.“ Hab ich jetzt nicht explizit nachgeschaut. Dann hätte ich mich natürlich vertan. Kann durchaus sein.
Ein anderes Mal, anderes Unternehmen: Pressemitteilung im Postfach. Ich rufe eine Viertelstunde später an. Niemand hebt ab. Kein Rückruf. Auch drei Stunden später nicht. Auch am nächsten Tag nicht.
Und wieder denke ich: Wollte man wirklich mit mir sprechen, oder habe ich die Signale falsch gedeutet? Vielleicht heißt „Rufen Sie uns gerne an“ in Wahrheit „Bitte bitte nicht!!“ (Ich muss mehr AGBs lesen …) Dann hätte ich mich natürlich vertan. Kann durchaus sein.
Am Ende liegt der Fehler wohl wirklich bei mir. Ich frage einfach zu viel. Vielleicht sollte ich Pressemitteilungen einfach nehmen, wie sie sind – lesen, abhaken, weitermachen. Keine Rückfragen, kein Anruf, kein Gesprächsbedarf. Vielleicht sind sie gar nicht dafür gedacht. Kann durchaus sein.
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