Rezensionen „Mittelstandskommunikation“ Fachband mit anwendungsnahem Wissen
- Details
- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Als Rezensent von Klassikern und Neuerscheinungen der PR-Fachliteratur ist Markus Kiefer Monat für Monat an dieser Stelle mit seinen Einordnungen und Bewertungen zu finden. Jetzt drehen wir den Spieß einmal um und beschäftigen mit uns mit einer neuen Fachpublikation, die er selbst verfasst hat. In seinem Fachband „Mittelstandskommunikation“ setzt er sich mit der Kommunikation mittelständischer Unternehmen auseinander und vermittelt sein anwendungsnahes Wissen.
Für diejenigen, die ihn nicht kennen: Markus Kiefer ist Experte für Unternehmenskommunikation. Er lehrt seit vielen Jahren als Professor Unternehmens- und Marketingkommunikation, unter anderem an der FOM Hochschule und an der Hochschule Darmstadt. Zudem ist er als selbstständiger Berater, Dozent, Coach, Blogger und Podcaster tätig. Er publiziert regelmäßig für renommierte Fachzeitschriften und Branchenportale wie dem PR-JOURNAL.
Darüber hinaus berät Kiefer mittelständische Unternehmen in Fragen der Kommunikationsstrategie und Medienarbeit, coacht Führungskräfte in Rhetorik und Führung von Mitarbeitergesprächen und gibt regelmäßig Seminare zur Mitarbeiter- und Führungskräftekommunikation und vermittelt dort sein anwendungsnahes Wissen.
Anwendungsnahes Wissen
Und da setzt auch seine neue Publikation an, bei anwendungsnahem Wissen. Als Schwerpunkte behandelt er in „Mittelstandskommunikation“ in elf Beiträgen die Themen strategische Kommunikation, Marken- und Führungskräftekommunikation. Dabei doziert er nicht aus dem Elfenbeinturm, welche Theorien es zu beachten gilt, nein, er gibt weiterführende Hinweise, die speziell im Mittelstand Anwendung finden können.
Zum Umgang mit Nachhaltigkeitsberichterstattung fordert er in den Kapiteln über strategische Kommunikation die mittelständische Wirtschaft beispielsweise auf, sich die Themen aktiv zu erschließen und nicht erst auf Vorgaben des Gesetzgebers zu warten. Kiefer schlägt vor, das Thema solle nicht als lästige Pflicht verstanden werden, sondern als Herausforderung für eine interessante Kür.
Einen eigenen, ausgewogenen Weg finden
Auf Seite 14 schreibt er: „Der Mittelstand sollte gar nicht erst versuchen, in den geschilderten ‚grünen‘ Überbietungswettbewerb der Großen einzusteigen. Dafür weist die CSR-Richtline einen ausgewogenen Weg. Es geht ja nicht nur um Schadstoffbilanzen, nicht nur um Ressourcenverbrauch. So wichtig diese Blickwinkel sind, eine gute CSR-Berichterstattung geht darüber hinaus, schließt soziale und gesellschaftsbezogene Aspekte mit ein.“ Kiefer verweist dann unter anderem auf die Entwicklung einer guten Unternehmenskultur oder ein ethisch einwandfreies Verhalten der Führungskräfte und Mitarbeiter. Das seien Felder, in denen die Inhalte der Kommunikation eigenständige, auffällige Akzente setzen könnten – womit die zuständigen Kommunikatoren wirkungsvoll zu einem eigenständigen und sympathischen Auftritt ihrer Unternehmen beitragen könnten.
Kiefer gelingt es, die Themen, mit denen sich auch der Mittelstand beschäftigen muss, auf deren Bedürfnisse und Umfelder zuzuschneiden. Das vorherige Zitat zeigt das sehr klar, er warnt vor einem Überbietungswettbewerb mit den Großen und ermuntert dazu, einen eigenen und wirkungsvollen Weg zu schreiten.
Arbeitgebermarke definieren
Deutlich wird das auch an anderer Stelle im Bereich Markenkommunikation. Dort weist Kiefer auf den Unterschied zwischen Unternehmens- und Arbeitgebermarke hin und ermuntert den Mittelstand im „war for talents“ neue Wege zu gehen und sich nicht darauf zu verlassen, dass die möglicherweise auch schon leicht angestaubte Unternehmensmarke aussagekräftig genug sei.
„Eine Arbeitgebermarke ist etwas anderes: Sie nimmt die Bedürfnisse, Interessen und Tonalität der jungen Generation in den Blick. Und sie kommuniziert in Stil, Text und Bild auch anders als eine konventionelle Unternehmensmarke.“ (Seite 27) Zudem rät Kiefer, Mitarbeitende in die Arbeitgebermarke einzubeziehen. „Clevere Unternehmen greifen dabei auf kommunikationsstarke Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück. Diejenigen, die Social-Media-Affinität haben. Der Aufbau und die Qualifikation zu einer Markenbotschafterin oder einem Markenbotschafter des Unternehmens, der in gewissem Maße selbstständig kommunizieren darf, ist ein vielfach bewährter Weg.“ (Seite 28)
Interessanter Ratgeber
Auf den knapp 50 Seiten seines neuen Fachbandes setzt sich der Autor mit der mittelständischen Unternehmenskommunikation auseinander. In seinen elf Kolumnen beleuchtet er über die angesprochenen Themen hinaus noch Erfolgskontrolle, den Umgang mit KI und Führungskräftekommunikation. Nicht alle Themen sind neu, hier aber auf die Bedürfnisse der adressierten Zielgruppe zugeschnitten. Insgesamt ein interessanter Ratgeber für Führungskräfte und Kommunikationsmanager in der mittelständischen Wirtschaft.
Titel: Mittelstandskommunikation – Beiträge zu Kommunikationsstrategien, Marken- und Führungskräftekommunikation; Autor: Professor Markus Kiefer; Verlag: Rechtsverlag - Hötzel, RFS & Partner Medien GmbH, Stadtlohn 2024; Umfang: 48 Seiten im PDF-Format; Preis: 4,76 Euro; Bestelladresse: hier auf der Website des Rechtsverlages.
- Zugriffe: 1672