Antje Karbe von der Pressestelle der Universität Tübingen nahm als Erstplatzierte den idw-Preis 2020 entgegen. (Foto: Uni Tübingen / ZFM)

Die Pressestellen der Universität Tübingen, der Charité und des Alfred-Wegener-Instituts sind die Siegerinnen im Wettbewerb um den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation. Nach dem Urteil der Jury veröffentlichten sie die drei besten Wissenschafts-Pressemitteilungen des Jahres 2019. 79 Pressestellen hatten sich beworben. Der idw-Preis würdigt Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität) sind, über einen überragenden Nachrichtenwert verfügen und wissenschaftlich relevant sind (Relevanz und Originalität). Die Preisverleihung fand diesmal nicht im Saal statt, sondern wurde in einem YouTube-Stream am 29. September 2020 veröffentlicht.

Die Laudationes hielt Josef Zens vom Vorstand des Informationsdienst Wissenschaft e. V. (idw) und zugleich Pressesprecher des Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ). Zens fasste den Wettbewerb zusammen: „Es gab es 79 Einreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Jedes Jurymitglied konnte drei Pressemitteilungen nominieren. Manche waren so gut, dass sie von mehreren Jurymitgliedern nominiert wurden, so dass es am Ende zwölf in die Endauswahl schafften. Die Arbeiten wurden nach den Kriterien Qualität, Relevanz und Originalität bewertet.“

Platz 1 belegt die Pressemitteilung „Neuer Vorfahr des Menschen in Europa entdeckt“ der Stabsstelle Hochschulkommunikation der Eberhard Karls Universität Tübingen. Diese PM ist zudem die höchstbewertete in den Einzelkategorien "Nachrichtenwert" und "wissenschaftliche Bedeutung“.

Jurymitglied Dr. Daniel Lingenhöhl (Spektrum der Wissenschaft) lobt: „Die Pressemitteilung lässt kaum eine Frage für Wissenschaftsjournalisten offen: Der Fund wird verständlich beschrieben und eingeordnet. Sie liefert Zitate, Bilder und beschreibt den weiteren Rahmen, in dem die Funde getätigt wurden. Und sie liefert Hinweise auf eine andere Studie, die hilft diese Entdeckung einzuordnen. Zudem werden neben den Ansprechpartnern auch die Originalstudien als Quelle angegeben. Kurz: eine Pressemitteilung, wie man sie sich als Wissenschaftsjournalist nur wünscht!“

Jurymitglied Magdalena Schaeffer (DFG) ergänzt: „Die Pressemitteilung ist bei allen Superlativen in Sachen Nachrichtenwert sachlich und klar geschrieben und es wird immer auch deutlich gekennzeichnet, wo es sich um Erkenntnis oder offene Forschungsfragen handelt.“

Die Sieger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro und eine öffentlich anzubringende Tafel, die den Erfolg dauerhaft dokumentiert.

Auf Platz 2 kommt die Pressemitteilung „Warum ein Comic Patienten besser auf eine OP vorbereitet“ der Unternehmenskommunikation der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Diese PM ist zugleich die höchstbewertete in der Kategorie "handwerkliche Qualität". Das Preisgeld für den zweiten Platz beträgt 1.000 Euro.

Wie im Vorjahr belegt Platz 3 eine Pressemitteilung der Stabsstelle Kommunikation und Medien, Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (Bremerhaven): „Transpolardrift geschwächt - Meereis schmilzt bereits in seiner Kinderstube“. Das Preisgeld für den dritten Platz beträgt 500 Euro.

„Der Preis steht für Qualität. Der idw steht für Qualität. Und ich im Vorstand mache mich für die Qualitätssicherung stark: Qualität ist mir eine Herzenssache“, so Zens. Der Laudator, 2016 (damals noch nicht idw-Vorstandsmitglied) selbst Preisträger, betonte die Notwendigkeit professioneller Öffentlichkeitsarbeit: „Der Preis macht sich gut im Lebenslauf, klar. Anerkennung der Professionalität von außen wirkt auch nach innen. Der Preis hilft hoffentlich, das Standing der Pressestellen in den Einrichtungen bei den Forschenden zu erhöhen. Professionelle Wissenschaftskommunikation ist eben nicht etwas, das jeder kann und das man nebenbei macht; das ist hoch anspruchsvoll. Wer das erkennt, der hört vielleicht mehr auf die Pressestelle, wenn die einen Rat gibt, der übt weniger Druck aus – das ist mein Wunsch.“

Über den idw-Preis: Journalistenpreise gibt es mehr als 500 allein in Deutschland. Ein wichtiges Rohmaterial für journalistische Arbeiten wird jedoch selten ausgezeichnet: gute Pressemitteilungen. Darum verleiht der Informationsdienst Wissenschaft (idw) e. V. den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation für die drei besten Pressemitteilungen, die im Vorjahr über idw-online.de veröffentlicht worden sind – in diesem Jahr zum elften Mal.

Auf der idw-Website werden jährlich rund 20.000 Pressemitteilungen aus mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Der idw gibt den angeschlossenen Pressestellen Qualitätsstandards für die Inhalte vor, so sind zum Beispiel werbliche Aussagen unzulässig.

Der Preis würdigt im idw veröffentlichte Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität), überragendem Nachrichtenwert (Relevanz) und wissenschaftlicher Bedeutung (Originalität) sind.


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