Preise und Awards PR Young Lions: Unsere Erfahrungen beim Bootcamp im War Room

Laptop auf, Kamera an, Mikrofon check. Das obligatorische “Hallo, hört ihr uns?” knistert durch die Lautsprecher. So begann für uns das Bootcamp zu den Cannes Young Lions. Digital via Zoom, statt wie üblich in Hamburg. So saßen wir auch im “War Room” von Serviceplan Berlin und lauschten in der Runde aus Speakern, Young Lions und der Moderation den Begrüßungsworten von Weischer.
„Wir“, das sind Trang Vu und Oliver Kindermann, die beiden Young Professionals, die in diesem Jahr die deutsche PR-Szene bei den Cannes Young Lions vertreten. Beide wurden bereits im vergangenen Jahr ausgewählt, Corona-bedingt mussten sie aber nach ihrer Nominierung ein Jahr warten, bis es in diesem Jahr nun doch endlich mit dem Kreativwettbewerb los geht – wenn auch nur online und nicht live vor Ort. Das „PR-Journal“ hat sie Ende April in einem Interview vorgestellt. Jetzt schildern sie ihre Eindrücke vom diesjährigen „Vorbereitungs-Bootcamp“.

Trang Vu und Oliver Kindermann im „War Room“.

Was aufgrund der zahlreichen vergangenen Young Lions Wettbewerben routiniert klingen sollte, war eigentlich völlig neu. Denn in diesem Jahr finden die Cannes Young Lions rein digital statt und damit auch die Vorbereitung, also das "Bootcamp". Für Weischer und die erfahrenen Speaker:innen war es dadurch ebenso neu wie auch für uns Young Lions.

Sorge, zu „deutsch“ zu denken

Umso mehr waren wir beide davon beeindruckt, wie reibungslos das Bootcamp in seiner digitalen Premiere verlief. Armin Jochum, der erste Speaker, begann pünktlich und endete auf die Minute genau, was natürlich nicht die einzige Besonderheit war. Der ehemalige Chefjuror sorgte für den einen oder anderen Aha-Moment, während er uns einige Einblicke in die Welt von Cannes gab und erklärte, worauf es aus Sicht der Jury ankommt. Dabei sprach er auch manche Bauchgefühle an, die wir aus unseren eigenen Vorbereitungen mitgenommen hatten und sich in seiner Präsentation bestätigten. Etwa unsere Sorge, ob wir nicht manchmal etwas zu “deutsch” denken, also zu systematisch vorgehen und funktional kreativ sind statt laut, jung und freigeistig. Es war gut, das einmal zu hören und hat uns für unsere ganz eigene Herangehensweise beim Wettbewerb inspiriert.

Nachdem Laura Brown sich aus London dazu schaltete und als Repräsentantin der Cannes Young Lions über den Ablauf des Wettbewerbs aufklärte, erhielten wir noch tiefere Einblicke von Saurabh Kakade. “This competition is named ‘young’ for a reason”, erzählte der ehemalige Cannes-Teilnehmer und appellierte an unsere ungestüme, jugendlich naive Seite wie auch an unseren Instinkt. Schließlich sind wir ja auch nicht ohne Grund so weit gekommen, meinte er. Das hat uns einen echten Schub verpasst: Sowohl mit Elan weiterzumachen als uns auch mit den gesammelten Erkenntnissen gezielter vorzubereiten. Die letzten kleinen Unsicherheiten sind gänzlich verflogen und wir fühlen uns durch die Reden gut vorbereitet.

PR etwas anders

Nach einer kurzen Pause ging es dann zum ‚Category Coaching‘. Im Direktaustausch mit Nico Kunkel als Medienjournalist und erfahrenen Mentor für die deutschen PR Young Lions erhielten wir Tipps und Tricks rund um die Kategorie. Es war spannend mit ihm in die letzten Gewinnercases und Briefings zu blicken und dabei herauszufinden, wie wir vorgehen, was wirklich wichtig ist und was wir verwerfen können. Unser Learning war dabei vor allem, dass die Kategorie “PR” in Cannes etwas anders funktioniert als wir es hierzulande aus der PR-Arbeit in Deutschland kennen. Statt riesige Maßnahmenpakete oder einer ausgetüftelten Strategie punkten vielmehr Insights und eine smarte Idee. Was uns zudem überraschte, war, wie vielfältig die Kategorie doch in ihren Präsentationen ist. Eine Blaupause scheint es nicht zu geben und so müssen auch wir auf unsere Intuition und Kreativität vertrauen – nichts lieber als das! Uns beiden hat der Austausch mit Nico besonders gezeigt, mit Überzeugung und Spaß heranzugehen und unsere Kreativität nicht allzu sehr vom Briefing einzuschränken zu lassen. Lieber mit dem Kopf durch die Wand, statt über die Statik zu grübeln – oder so. Trotz digitaler Distanz war es ein sehr schönes und persönliches Gespräch, indem wir all unsere Sorgen und Fragen einmal loswerden konnten.

Insgesamt war das Bootcamp durch die verschiedenen Blickwinkel der jeweiligen Speaker:innen auf Cannes Young Lions sehr aufschlussreich. Für uns war das wichtigste Learning, international zu denken: einfache Sprache, groß gedachte Idee, reduzierte Strategie. Wir fühlen uns bestens vorbereitet und haben null bedenken, dass wir Ende Mai das Ding nicht rocken werden ;)

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