Das Projekt RISE (hier ein Screenshot der Website) will die Präventionsarbeit für medienkompetentes Handeln junger Menschen stärken.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht erklärt zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai: „Ohne freie Presse gibt es keine Demokratie. Journalistinnen und Journalisten müssen ohne Angst um die eigene Person berichten können.“ Anlässlich des Internationalen Tages der Pressefreiheit weisen die Träger des Präventions-Projekts RISE – getragen durch das JFF- Institut für Medienpädagogik in München – auf die Bedeutung medienkompetenten Handelns junger Menschen hin und setzen sich für eine Stärkung dieser Fertigkeiten und Fähigkeiten im Kontext schulischer und außerschulischer Bildungsprozesse ein. Presse- und Meinungsfreiheit seien in diesem Kontext zentrale Inhalte politischer Bildung und der Präventionsarbeit, um sowohl individuelle Kompetenzen auszubilden als auch das demokratische Gemeinwesen insgesamt zu stärken.

Der Bundesvorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Frank Überall, verweist auf die steigenden Zahlen von Gewalt gegen Journalisten. „Die Übergriffe auf Journalist:innen haben sich verfünffacht“, zitiert er Reporter ohne Grenzen „Wir beobachten es bei rechtsextremen Demonstrationen schon seit Jahren, dass sich die Lage zuspitzt. Aber es wird jetzt, gerade in Corona-Zeiten, immer dramatischer.“

Pressefreiheit und damit eng verbunden die Freiheit der Meinungsäußerung gehören zu den Wesenselementen demokratischer Gesellschaften und müssen geschützt werden. Eine unabhängige und pluralistische Medienlandschaft führt dazu, dass Informationen aller relevanten Gruppen in die Gesellschaft eingespeist werden können – darunter möglicherweise auch falsche und / oder demokratiefeindliche Inhalte.

In einer komplexen und stark medial geprägten Welt müssen sich Jugendliche zunehmend mit Botschaften auseinandersetzen, die auf den ersten Blick durch die Pressefreiheit gedeckt scheinen – gleichzeitig extremistische Aussagen beinhalten können, die die freiheitlich demokratische Grundordnung in Frage stellen.

Das Projekt RISE ermutigt und befähigt pädagogische Fachkräfte und mittelbar Jugendliche, diese extremistischen Inhalte zu identifizieren, einzuordnen und deren Wirkung vor dem Hintergrund einer freien Berichterstattung zu bewerten. Dazu entstehen innerhalb des Projekts regelmäßig Filmproduktionen, die sich der gesamten Bandbreite demokratischer Werte annehmen und in lebensweltbezogene Inhalte von Jugendlichen übersetzen. Gleichzeitig entstehen multimediale Begleitmaterialien zu allen Aspekten des gesellschaftlichen Zusammenlebens – unter anderem auch zu den Aspekten medienkompetentes Handeln und Pressefreiheit. RISE unterstützt damit die Herausbildung wertebasierter Haltungen.

Kathrin Demmler, Direktorin des JFF – Institut für Medienpädagogik: „Pressefreiheit ist unverzichtbar für eine funktionierende Demokratie. Unsere Aufgabe ist es, pädagogischen Fachkräften und damit Jugendlichen selbst dieses Strukturprinzip unserer Gesellschaft zu erläutern und sie dabei zu begleiten, eigene Erkenntnisse, Meinungen, Befindlichkeiten und Forderungen via selbst hergestellter Medieninhalte zu transportieren. Dabei zeigen wir auch die Grenzen dieser Freiheit auf – nämlich dort, wo Pressefreiheit für Manipulation, Herabwürdigung oder Rassismus missbraucht wird.“

Das Projekt RISE entwickelt praktische Ansätze der Primärprävention für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen und verfolgt einen mehrdimensionalen Ansatz in der Schnittstelle zwischen politischer Bildung und medienpädagogischer Peer-Education. RISE ist ein Projekt vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Kooperation mit ufuq.de, dem Medienzentrum Parabol e.V., dem Netzwerk Vision Kino und jugendschutz.net, gefördert durch Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).


Wir haben die Kommentarfunktion wegen zu vieler Spam-Kommentare abgeschaltet. Sie können uns aber trotzdem Ihre Meinung zu diesem Artikel als Leserbrief direkt zusenden. Falls Sie wünschen, dass wir Ihren Leserbrief als Kommentar dem Artikel hinzufügen, vermerken Sie dies bitte in der Mail an uns.
leserbrief@pr-journal.de