Hans-Bredow-Institut LogoApps auf dem Smartphone werden immer häufiger als Zugang zu Nachrichten genutzt. 32 Prozent der deutschen Onlinenutzer verwenden Smartphones, 15 Prozent Tablets, um sich durch Schlagzeilen auf dem Laufenden zu halten. Die gründlichere Nachrichtennutzung erfolgt aber noch immer über die klassischen Nachrichtenmedien, wie der Tageszeitung morgens und den Fernsehnachrichten abends. Videonachrichten spielen auf dem Smartphone nur eine geringe Rolle, weil größere Bildschirme bevorzugt werden und die Bandbreite mobil oft nicht ausreicht. Videos werden aber stärker über Tablets genutzt. Dies sind Ergebnisse des „Reuters Institute Digital News Survey 2014“, dessen Befunde für Deutschland am 11. Juni vom Hans-Bredow-Institut für Medienforschung auf dem 5. Hamburger Mediensymposium „Wie informiert sich die Gesellschaft? Aktuelle Befunde und Perspektiven“ präsentiert wurden.

Starke Orientierung an klassischen Nachrichtenmedien
„Der weitaus größte Teil der Bevölkerung wird täglich von Nachrichten erreicht, das Fernsehen bleibt dabei die wichtigste Nachrichtenquelle“, so Uwe Hasebrink, Direktor des Hans-Bredow-Instituts. Im internationalen Vergleich auffällig ist die nach wie vor starke Orientierung der deutschen Onlinenutzer an den klassischen Nachrichtenmedien. Fast 90 Prozent schauen mindestens einmal in der Woche Fernsehnachrichten. Printmedien werden von 52 Prozent der deutschen Onliner regelmäßig genutzt, im Vergleich zum Vorjahr sind die Anteile in allen Altersgruppen allerdings rückläufig.

Vermehrte Nachrichtennutzung über Social Network Sites
Social Network Sites verzeichnen im Vergleich zu 2013 einen deutlichen Anstieg in allen Altersgruppen. Sie werden besonders von den jüngeren Altersgruppen als Quelle für Nachrichten genutzt. Dennoch ist die Relevanz des Fernsehens für Nachrichten in allen Altersgruppen weiterhin sehr hoch. Auch in der jüngsten Altersgruppe (18-24 Jahre) liegt das Fernsehen mit 39 Prozent als wichtigste Nachrichtenquelle nur einen Punkt hinter dem Internet (40 Prozent).

Bezahlinhalte stabil auf geringem Niveau
Die Bereitschaft, für Online-Nachrichten zu zahlen, bleibt stabil auf geringem Niveau. Die Bereitschaft, zukünftig zu bezahlen, ist jedoch etwas gestiegen (15 Prozent), sofern die einmal bezahlten Nachrichten für verschiedene Geräte angepasst werden und hier jederzeit verfügbar sind.

Informationen zur Studie
Die Studie basiert auf einer Online-Befragung in zehn Ländern, die das in Oxford ansässige Reuters Institute for the Study of Journalism im Januar/Februar 2014 zum dritten Mal durchgeführt hat. Das Hans-Bredow-Institut ist als Kooperationspartner verantwortlich für den deutschen Beitrag; es wurde dabei in diesem Jahr von den Medienanstalten unterstützt. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie viele Menschen sich im Fernsehen, im Radio, in den Printmedien oder online über das aktuelle Geschehen informieren und welche Geräte sie dabei benutzen.

Download der Studie (ab 12. Juni möglich)
Der vollständige Bericht mit allen internationalen Befunden wird am 12. Juni 2014 in London der Öffentlichkeit vorgestellt und ab dann auch über die Website des Hans-Bredow-Instituts verfügbar gemacht. Weitere Informationen zur Studie finden sich in deutscher Sprache auf der Projektseite des Hans-Bredow-Instituts und in englischer Sprache im Digital News Report.

Reuters Institute for the Study of Journalism
Das Institut wurde 2006 von der Thomson Reuters Foundation gegründet; es ist angesiedelt am Department of Politics and International Relations an der University of Oxford. Das Institut ist ein international aktives Forschungszentrum für vergleichende Journalismusforschung, das in seiner Forschung eine globale Perspektive verfolgt und Forschern unterschiedlichster Disziplinen ein Forum bietet, um mit Journalisten aus aller Welt zusammenzukommen.


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