Studien Internationale Studie: Pressearbeit verliert an Bedeutung

ECM2014 KetchumPleonIn den kommenden drei Jahren wird traditionelle Medienarbeit nach Einschätzung von PR-Managern weiter an Bedeutung verlieren. Das ist ein Ergebnis des von Ketchum Pleon, Düsseldorf, unterstützten European Communication Monitor (ECM), der nach eigenen Angaben weltweit größten Umfrage unter Kommunikationsprofis. Während heute noch 76 Prozent der PR-Manager Pressearbeit für wichtig halten, sinkt dieser Wert laut den Ergebnissen der Studie mit Blick auf 2017 um 35 Prozentpunkte; für TV und Radio beträgt der Bedeutungsrückgang lediglich 13 Prozentpunkte. Dagegen werden bis 2017 Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter (plus 26 Prozentpunkte) und vor allem Instrumente für die mobile Kommunikation – zum Beispiel Apps – (plus 40 Prozentpunkte) nach Einschätzung der PR-Profis immer wichtiger, um Stakeholder und Zielgruppen anzusprechen.

„Allerdings haben nur zwei von drei Organisationen in Deutschland ihre Webseiten für mobile Endgeräte optimiert. Und lediglich jede dritte bietet Apps für Smartphones und Tablets an“, sagt Dirk Popp, Deutschland-Chef von Ketchum Pleon. „Unternehmen in Frankreich, den Niederlanden oder Dänemark setzen viel stärker auf Apps.“

Informationen nutzerfreundlich anbieten
Für sechs von zehn deutschen PR-Managern besteht die größte Chance mobiler Kommunikation darin, Informationen nutzerfreundlich anzubieten. Als fast genauso attraktiv bewerten sie die Möglichkeit, in Echtzeit und direkt mit ihren Zielgruppen kommunizieren zu können. Die größte Herausforderung bei der Einführung mobiler Kommunikationskanäle dagegen ist nach Meinung von 65 Prozent der Befragten, dass die Instrumente in die gesamte Kommunikationsstrategie integriert werden und einen zusätzlichen Wert bieten müssten.

Investition in mobile Kommunikationskanäle unumgänglich
„Nur jede vierte deutsche Organisation hat einen mobilen Pressebereich für Journalisten“, sagt Professor Joachim Klewes, der die Studie bei Ketchum Pleon betreut. „Dabei wissen Kommunikationsprofis durch ihre eigene Networking-Erfahrung, wie wichtig digitale und soziale Medien schon seit Jahren sind“, ergänzt Klewes. „Umso mehr verwundert es, dass viele Vorstände und Aufsichtsräte die Chance digitaler und mobiler Kommunikation ausblenden. Deshalb investieren Unternehmen immer noch zu wenig in digitale und mobile Kommunikationskanäle abseits ihrer Produkte und Marken.“

Social-Media-Erwartungen der Zielgruppen
Ein weiteres Ergebnis des European Communication Monitor zeigt, was PR-Experten denken, welche Erwartungen Stakeholder an die Inhalte der Social-Media-Kommunikation von Unternehmen haben. Die Kommunikations-Profis meinen, dass Informationen über Events und Krisen am wichtigsten (70 Prozent) sind. Unmittelbar dahinter folgt der Wunsch nach Produkt- und Serviceinformationen zu künftigen und neuen Angeboten (66 Prozent). Details zu aktuellen Artikeln und zu Corporate-Social-Responsibility-Maßnahmen rangieren in der Wunschliste gleichauf (beide 64 Prozent). Finanznachrichten sind in der Social-Media-Kommunikation dagegen weniger bedeutend.

Der vollständige Bericht findet sich auf der Communication-Monitor-Website. Sie erhalten dort auch die Ergebnisse aus den letzten Jahren.

European Communication Monitor (ECM)
Der ECM wird regelmäßig von einem Verbund von elf europäischen Universitäten erstellt. In diesem Jahr wurden dafür im März über 2.750 Kommunikations-Profis aus 42 europäischen Ländern befragt. Geleitet wurde die Umfrage von Ansgar Zerfaß, Professor an der Universität Leipzig und Präsident der European Public Relations Education and Research Association (EUPRERA).

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