Mittelstand Kommunikation Studie FFPuUniLeipzigDie neue Studie „Mittelstandskommunikation 2015“ dokumentiert den fortschreitenden Professionalisierungsprozess der Kommunikationspraxis in mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die befragten Unternehmen erkennen zunehmend die Bedeutung von Kommunikation für den Unternehmenserfolg. Dennoch ist Unternehmenskommunikation bei mehr als der Hälfte der Mittelständler noch nicht institutionalisiert, nur unzureichend mit Budgets ausgestattet und erfolgt überwiegend ohne Strategie, obwohl die Stichprobe der Studie eher Best Practices als den Durchschnitt im Mittelstand abbildet. In dem Gemeinschaftsprojekt der Universität Leipzig und der Fink & Fuchs Public Relations AG, Wiesbaden, mit Unterstützung des Magazins „pressesprecher“ aus dem Verlag Helios Media, Berlin, wurden Kommunikationsverantwortliche von 310 mittelständischen Unternehmen und eine Vergleichsgruppe aus 262 Großunternehmen befragt.
Das Schaubild zeigt signifikante Unterschiede zwischen Großunternehmen (gelb) und Mittelstand (blau). So haben 41 Prozent aller Mittelständler kein festes Budget für Kommunikation. Quelle: Studie „Mittelstandskommunikation 2015“, initiiert von Universität Leipzig und Fink & Fuchs Public Relations AG.

Die Datenerhebung und Auswertung erfolgte im Rahmen eines Forschungstransferprojekts mit Masterstudentinnen der Universität Leipzig. Die bislang größte Studie zum wenig erforschten Thema Mittelstandskommunikation illustriert den Status quo der Kommunikation in Unternehmen mit maximal 499 Mitarbeitern und einem Umsatz von bis zu 50 Millionen Euro. Zudem liefert die Untersuchung einen guten Vergleich zu Großunternehmen.

Vier übergreifende Merkmale der Mittelstandskommunikation
Der Mittelstand fokussiert bei der Unternehmenskommunikation Kunden, Mitarbeiter und Kernprozesse. Marktorientierte Ziele wie Kundengewinnung, Produktentwicklung oder Erschließung neuer Geschäftsfelder sowie die Motivation und Führung von Mitarbeitern haben höchste Priorität. Deshalb geht es vor allem um Ziele und Maßnahmen der Markt- und internen Kommunikation; gesellschaftsorientierte PR ist weniger relevant.

Persönliche, direkte Kommunikation steht im Vordergrund. Mittelständler verstehen Kommunikation überwiegend als Dialog- und Austauschprozess. Dies zeigt sich primär sowohl im Kontakt mit Kunden und Geschäftspartnern als auch bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter. Dazu dienen Messen / Veranstaltungen und zunehmend auch Social Media.

Vielfach gibt es eine Strategielücke und eine schwach ausgeprägte Institutionalisierung der Unternehmenskommunikation. Auf übergeordnete Strategien setzt nur eine Minderheit. Strategien für die Arbeitgeberkommunikation sind noch seltener. Kommunikationsmaßnahmen werden daher oft spontan und situativ ohne klare organisatorische Zuständigkeiten und feste Budgets realisiert.

Mittelständler mit Kommunikationsstrategie sehen diese als Erfolgsfaktor und sind signifikant zufriedener mit ihrer Kommunikationsarbeit. Bei ihnen hat Kommunikation intern einen höheren Stellenwert und Strukturen / Prozesse sind besser ausgeprägt.


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