WeberShandwick Gender StudieLaut Weber Shandwick’s neuester Studie „Gender Equality in the Executive Ranks: A Paradox – The Journey to 2030“ glauben fast drei Viertel aller Führungskräfte globaler Unternehmen (73%), dass bis 2030 die Führungsetagen der meisten weltweit tätigen Unternehmen in gleichem Maße von Frauen besetzt sein werden wie von Männern. Nichtsdestotrotz berichten mehr als die Hälfte der Befragten (56%), ihr Unternehmen verfolge derzeit keine formalen Ziele für diesen Wandel, und nur 39 Prozent stufen Diversität innerhalb der Führungsetage als wichtig ein. Laut Studie glauben Arbeitnehmerinnern zunehmend, dass eine Gleichberechtigung nur noch durch Zwangsmaßnahmen, wie z.B. Gesetze zur Gleichstellung von Gehältern, entstehen kann.

„Es ist paradox“, reflektiert Christiane Schulz, CEO Weber Shandwick Deutschland, Berlin. „Allen ist bewusst, dass ein weiblicher Anteil in der Führungsetage jedem Unternehmen gut tut. Man braucht aber nicht einfach nur mehr Frauen, diese sollten auch über ähnliche Erfahrungen und Qualifikationen verfügen wie ihre männlichen Kollegen. Wenn Unternehmen nicht die nötigen Maßnahmen hierfür ergreifen, ist es klar, dass Frauen der Gender-Thematik früher oder später überdrüssig werden.“

„Gender Equality in the Executive Ranks“ wurde 2015 von The Economist Intelligence Unit (EIU) in Zusammenarbeit mit Weber Shandwick und KRC Research erhoben. Die Resultate basieren auf einer Online-Befragung von 327 Führungskräften aus 55 Ländern der Regionen Nordamerika, EMEA, APAC und Lateinamerika. Die Hälfte der Stichprobe befindet sich dabei auf einem C-Level-Posten, einschließlich CEOs, um die Ansichten derjenigen zu reflektieren, die einen Wandel direkt beeinflussen könnten.

Push- und Pull-Faktoren
Der Studienreport zeigt signifikante Treiber und Impulse zur Förderung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Zu diesen treibenden Faktoren gehören unter anderem ein erhöhtes Diskussionsaufkommen zum Thema Geschlechtergleichstellung in Medien und Social Media, der Einfluss von weiblichen Führungskräften auf ihre Stakeholder und die Bedeutung von Frauen in der Führungsriege für Millennials. Gleichzeitig zeigen die Studienergebnisse auch Faktoren, die die Entwicklung hin zur Gleichberechtigung der Geschlechter beeinträchtigen. Zu ihnen gehören u.a. die Priorisierung anderer Geschäftsstrategien und damit schlichtweg die Vernachlässigung des Themas sowie das häufige Fehlen formaler Ziele im Hinblick auf eine Gleichstellung. Etwaige Maßnahmen sind daher oft unausgereift und wenig effektiv.

Neben diesen einzelnen Faktoren stellt der Report auch Beispiele aus Unternehmen vor, für die die Gleichstellung der Geschlechter eine Priorität darstellt. Ihre Ansätze dienen als strategische Guidelines für diejenigen Unternehmen, die sich zukünftig eine genderorientierte Reputation aufbauen wollen.

Gleichstellung auf dem Vormarsch
Der Zusammenfluss der treibenden Mechanismen bewirkt, dass sie stärker und einflussreicher sind als die Pull-Faktoren, die die Gleichstellung erschweren – das merken auch Unternehmen. „Die gute Nachricht ist, dass wir uns an einem Punkt befinden, an dem alteingesessene Verhaltensweisen in der Diskussion über Gleichberechtigung überwunden werden und neue integrierte Ziele plötzlich greifbar sind“, so Schulz. „Die Studie zeigt, dass sich der Druck im Hinblick auf die Gleichstellung weiter ausbreitet. Eine kluge Unternehmensführung ignoriert diese Entwicklung nicht, sondern fördert Arbeitsbedingungen, bei denen Frauen integraler Bestandteil der Führungsetage sind. Ansonsten wird dies eine starke negative Unternehmensreputation nach sich ziehen.“

Gender-Forward Pioneers als Vorbilder
Etwa ein Drittel der befragten Führungskräfte halten Aktivitäten zu Diversity im Senior-Leadership für wichtig - trotz nicht formal gesetzter Ziele. Ihre Herangehensweisen sind dabei sehr aufschlussreich. Der Report „Gender Equality in the Executive Ranks: A Paradox — The Journey to 2030“ stellt daher neben grundlegenden Studienergebnissen auch die Aktivitäten von genderorientierten Führungskräften, sogenannten Gender-Forward Pioneers (GFPs), heraus.

Darauf aufbauend ist der Weber Shandwick GFP 2015 Index entstanden, ein Katalog für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den Geschäftsetagen der Fortune Global 500. Die Analyse der ersten 100 Unternehmen ergab, dass nur 12,5 Prozent der hochrangigen Führungskräfte Frauen sind. Bis Ende 2015 wird der GFP Index auf die Angaben aller Fortune 500 Unternehmen erweitert.


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