IMWF-Geschäftsführer Jörg Forthmann macht sich Gedanken über die Reputation des Weihnachtsmannes. (Quelle: Screenshot Youtube / IMWF)

Der Bischof von Noto in Sizilien hat den Weihnachtsmann gehörig auf dem Kieker: Der habe nichts mit der christlichen Weihnachtsfeier zu tun. Sei ein Marketinggag. Eine Erfindung von Coca Cola, der man einen roten Mantel und einen weißen Bart umgehängt habe. Das Original sei der heilige Nikolas von Myra, den wir am Nikolaustag feiern. In Italien kochen die Gemüter hoch. Schwappt die Empörungswelle bereits nach Deutschland rüber? Eine Reputationsanalyse des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung, Hamburg, zeigt die harten Fakten – unter diesem Link auch bei Youtube.

Die Reputationsanalyse für den Weihnachtsmann sieht nicht wirklich gut aus. In der Reputationsdimension Produkt & Service wird er mehr gelobt als gescholten, aber muss einen empfindlich hohen Anteil an Kritik einstecken. Das ist nicht untypisch für Unternehmen in Servicebranchen – was ja der Weißbärtige im weitesten Sinne ist. Aber für jemanden, der Geschenke bringt, dürfte die Begeisterung durchaus größer sein.

Auch in der Nachhaltigkeit enttäuscht der Weihnachtsmann, denn er ist ja fürwahr in sozialer Mission unterwegs: Bringt Geschenke für Kinder und Erwachsene, sorgt für Glück in den Stuben und kittet zumindest für Heiligabend die Kluft zwischen sozialen Ungerechtigkeiten. Das zeigt sich allerdings viel zu wenig in der Nachhaltigkeitsreputation.

Diese Leistung wird wenig gesehen und noch weniger honoriert.

Geradezu schrecklich wird es bei der Arbeitgeberreputation. Der Weihnachtsmann hat den Ruf eines schlechten Arbeitgebers. Liegt es an den abgeschotteten Arbeitsstätten in den unentdeckten Weiten, wo der Weihnachtsmann und seine Helfer klammheimlich alles für die weltumspannende Schlittentour vorbereiten? An der fehlenden Belohnung; warme Worte sind schließlich im ehrvollen Dienst des beliebtesten Paketbotens dieser Welt genug? Oder an dem Stress am Arbeitsplatz in der gesamten Vorweihnachtszeit?

Anzeichen für eine Reputationseinbuße, weil die italienische Empörungswelle in Deutschland um sich greift, gibt es unterdessen nicht.

Doch Achtung! Die Imagedimensionen Seriosität und Stolz sind stark ausgeprägt und negativ getrübt. Da gärt etwas unter der Oberfläche, das nur den Funken für eine großflächige Empörung benötigt. Das könnte das Fegefeuer des sizilianischen Bischofs sein.

Deshalb: Hier ist dringend Krisenkommunikation des Weihnachtsmannes gefordert. Distanz zu Marketingleuten und ihren spritzigen Ideen.

Keine Kooperationen mehr mit Schlagersängern. Und weniger Präsenz auf Hochglanz; mehr Öko täte Dir gut. Außerdem bitte weniger Auftritte mit sexy Engelchen.


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