Studien Studie: Wie Innovationsgeist für morgen entsteht – eine Typologie der Treiber

„Innovationsgeist für morgen – eine Typologie“, so lautet der Titel der Studie, die Ende Juni bei der Veranstaltung „Next:Conference“ der Allianz Inhabergeführter Kommunikationsagenturen (AIKA) in Berlin vorgestellt wurde. Professor Ingo Hamm von der Hochschule Darmstadt leitete das Forschungsprojekt in Kooperation mit der AIKA-Mitgliedsagentur Tinkerbelle, Berlin. Bei der repräsentativen Befragung konnten zuvor sechs verschiedene Typen von Innovatoren in deutschen Unternehmen identifiziert werden – mit zum Teil erstaunlichen Unterschieden zwischen Frauen und Männern.

Innovations-Zünder Oliver Oest von der Agentur Tinkerbelle und Moderatorin Andrea Naurath führten durch die Veranstaltung „Next:Conference“ in Berlin. (Foto: AIKA / Bonn)

Die Forschungsstudie „Innovationsgeist für morgen – eine Typologie“ wurde im Herbst und Winter 2021 als repräsentative Befragung mit 500 sogenannten Wirtschaftsentscheiderinnen und -entscheidern in Form einer Online-Befragung durchgeführt. Ziel der Studie war es, eine verhaltens- und einstellungsorientierte Typologie abzuleiten, um den Innovationsgeist in deutschen Unternehmen zu beobachten, zu messen und abzubilden. Schließlich ist in einem rohstoffarmen Land wie Deutschland der Innovationsgeist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor für den Erfolg inländischer Unternehmen und Konzerne – vor allem zu Zeiten, in denen Corona-Pandemie sowie Digitalisierung zu spürbaren Veränderungsprozessen führen. Laut Global Innovation Index 2021 der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO, Genf) liegt Deutschland im Bereich Innovation derzeit nur auf Platz zehn. „Diese Studie liefert Schlüsselerkenntnisse, um die Innovationskraft in Unternehmen wieder strategisch voranzutreiben“, so Professor Hamm.

Gibt es einen optimalen Innovationstypen? Nein!

Als Ergebnis der Studie konnten sechs Innovationstypen bei Wirtschaftsentscheidern charakterisiert werden: die Visionäre, Pfadfinder, Gutachter, Wegbereiter, Bewahrer und Beobachter. Im Anschluss daran wurde ein Typomat entwickelt, der Entscheidern auf einfache Weise ermöglicht, die Verteilung der Innovationstypen im eigenen Team herauszufinden.

So machen unter den Befragten mit 22 Prozent die Visionäre den größten Teil aus und die Beobachter mit elf Prozent den geringsten Anteil. Dabei wurden auch Unterschiede zwischen Frauen und Männern festgestellt: Während Frauen in Unternehmen meist die Rolle des Wegbereiters oder Visionärs einnehmen, verkörpern Männer eher die Bewahrer und Gutachter. Bei der AIKA-Konferenz in Berlin wurde mit diesen Ergebnissen gearbeitet: In insgesamt zehn wechselnden Workshop-Sessions befassten sich Agenturköpfe aus Deutschland und Österreich mit diversen Methodologien, um daraus Trends, Zukünfte und Innovations-Mindsets einzuschätzen und als Sprungbrett für Beratung, Entwicklung und Kreation zu nutzen.

„Toller Input und ein spannendes Programm. Wir freuen uns, ein Teil des AIKA Netzwerks zu sein“, fasste Jessica Dück von den Vogelsänger Studios den Tag zusammen. „Es gibt nicht prinzipiell den einen richtigen Innovationstypen“, betont Oliver Oest von der AIKA Mitgliedsagentur Tinkerbelle. „Es ist eine Partizipation aller Typen notwendig.“

Die Schlüsselerkenntnis: Ein guter Mix aller Typen liefert eine starke Innovationskraft, denn jeder Innovationstyp nimmt eine besondere Rolle ein. Daher liegt die Aufgabe eines jeden Führungsteams darin, die einzelnen Typen im eigenen Kreis aufzudecken und zielgerecht einzusetzen. Zwar wirke der Innovationsprozess dadurch komplexer und langsamer, führe langfristig jedoch zu besseren und akzeptierten Ergebnissen. „Wir haben wertvollen Input für unsere tägliche Arbeit erhalten, verbunden mit einem abwechslungsreichen Programm“, fasst Achim Weber, Vorstandsvorsitzender AIKA, die AIKA-Veranstaltung in Berlin zusammen.

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