Politische Haltung ist bei Influencern weitgehend unerwünscht. (Quelle: nextMedia.Hamburg)

Influencer sind längst kein Nischenphänomen mehr, sondern fester Bestandteil der Produkt- und Unternehmenskommunikation vieler Marken. Eine aktuelle, repräsentative Umfrage der Standortinitiative nextMedia.Hamburg gibt Aufschluss über Gütekriterien und die Erwartungshaltung des Publikums an die mal mehr und mal weniger professionellen Medien- und Meinungsmacher. 

Die Umfrage verdeutlicht: Ein Großteil (83,7 %) der über 2.500 vom Markt- und Meinungsforschungspartner Civey befragten Personen ist mit der Arbeit von Influencern vertraut und könnte deren Wirken auch Freunden und Bekannten erklären. Ein authentisches Auftreten macht nach Meinung von rund einem Drittel der Befragten (34,1 %), einen guten Influencer aus. 25,8 Prozent wünschen sich einen „verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Reichweite“. Dagegen jedoch sind politische Äußerungen von immerhin zwei Drittel der Befragten (65,6 %) nicht erwünscht. 

Geschäftsmodell als Vorbild für den Journalismus? 

Für die klassische Medienbranche sind Influencer auch wegen ihrer Monetarisierungsansätze nicht uninteressant. Communitybuilding und Crowdfunding werden vielerorts als Strategien diskutiert, um Qualitätsjournalismus auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung von Nachrichtenangeboten zu finanzieren. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten (91,4 %) schließt es allerdings grundsätzlich aus, Influencer für ihre Inhalte finanziell zu unterstützen. 

Spannend sind in diesem Zusammenhang auch die Befragungsergebnisse mit Blick auf die Glaubwürdigkeit im Vergleich zur klassischen Werbung. Nur 5 Prozent der Befragten geben an, dass sie Produktempfehlungen und Kauftipps von Influencern für glaubwürdiger als klassische Werbung halten, 11,5 Prozent sind sich unsicher und ganze 83,5 Prozent sehen darin keinen Unterschied. Verliert das klassische Empfehlungsmarketing durch Influencer also an Funktionalität? 

Ungeachtet dessen verzeichnen wachstumsstarke Plattformen wie YouTube und TikTok einen steigenden Anteil von Creator Marketing, bei dem es weniger um konkrete Produktempfehlungen geht, sondern sich die Marken u.a. als Sponsor positionieren, die den Influencern und ihrer Community gemeinsame Erlebnisse und Entertainment ermöglichen.


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