Studien KPMG-Studie zur Generativen KI Nachholbedarf bei Strategie, Governance und Trainings
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Generative KI gewinnt an Relevanz in deutschen Unternehmen: Mehr als die Hälfte der Firmen (53 %) plant ihre Investitionstätigkeiten deutlich auszubauen. Mehr als jedes zweite dieser Unternehmen will die Investitionen sogar um 40 Prozent oder mehr steigern. Das sind erste Ergebnisse der Studie „Generative KI in der deutschen Wirtschaft“, für die KPMG in Deutschland im März 2024 über 280 Entscheider aus der deutschen Wirtschaft befragt hat.
Der nachfolgende Bericht bezieht sich auf eine Vorab-Version der Studie, die nur ausgewählte Ergebnisse behandelt. Sie zeigen, dass das Thema Generative KI strategischer angegangen und erste Anwendungsfälle implementiert werden. Dennoch besteht Verbesserungspotenzial: 31 Prozent der befragten Unternehmen haben eine Strategie aufgesetzt, 49 Prozent planen eine solche Strategie erst oder haben mit der Umsetzung begonnen. In mehr als jedem dritten Unternehmen sind bereits konkrete Anwendungsfälle im Einsatz, wiederum 35 Prozent wollen Use Cases in den nächsten zwölf Monaten umsetzen.
„Die Phase des Experimentierens mit Generativer KI weicht langsam einer Phase der Implementierung. Die Unternehmen gehen das Thema Generative KI strategischer an und setzen die Technologie im Alltag ein. Doch es bleibt Luft nach oben“, sagt Benedikt Höck, Partner KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Zu den Top drei der gängigsten KI-Modelle, die derzeit im Einsatz sind, gehören Google Gemini (34 %), GPT 3.5 / 4.0 (34 %) sowie der deutsche Player am Markt Aleph Alpha (13 %). 36 Prozent der Unternehmen haben noch kein Modell im Einsatz.
Trainings und Governance sind Herausforderungen
Insgesamt erwarten die Unternehmen eine Vielzahl positiver Effekte durch den Einsatz von Generativer KI. Die Befragten rechnen vor allem mit Umsatzsteigerung (67 %), einem höheren Automatisierungsgrad (67 %) und sinkenden Kosten durch mehr Effizienz (65 %). Demgegenüber sehen die Umfrageteilnehmer auch negative Effekte. Jeweils 37 Prozent von ihnen nennen Arbeitsplatzabbau sowie fehlende Akzeptanz der Mitarbeitenden und Probleme beim Datenschutz.
Herausforderungen sehen die Unternehmen zudem bei der Schulung von Mitarbeitenden sowie im Bereich Governance und Regulatorik. Obwohl 55 Prozent der Befragten „stark oder sehr stark“ davon ausgehen, dass die Mitarbeitenden ihre Arbeitsweise für die effektive Nutzung von Generativer KI anpassen müssen, sehen sich nur 38 Prozent von ihnen „gut oder sehr gut darauf“ vorbereitet, ihre Belegschaft im Umgang mit Generativer KI zu trainieren. Nur acht Prozent der Unternehmen verfügen über ein vollständiges Governance Modell inklusive Committee zur Steuerung von KI. 63 Prozent der Unternehmen sehen sich zudem nicht gut auf die Auswirkungen des Artificial Intelligence Act der Europäischen Union vorbereitet.
Über die Studie: Unter diesem Link findet sich eine Vorab-Version der Studie, die nur ausgewählte Ergebnisse darstellt. Wer Interesse an der Gesamtstudie hat, kann sie hier vorbestellen.
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