Studien PR-Studie im DACH-Raum: State of PR Survey 2025 zeigt Branchentrends
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Die PR-Landschaft befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt: Während 93 Prozent der Kommunikationsprofis bereits KI-Tools einsetzen, kämpft die Branche gleichzeitig mit einer Vertrauenskrise. Dies zeigt die heute von der Berliner PR-Agentur getpress veröffentlichte „State of PR Survey 2025“. Insgesamt umfasst die Umfrage nach der Bereinigung 221 Datensätze – von Solo-Entrepreneur bis Konzern aus 20 Branchen.

Die Umfrage, durchgeführt zwischen Oktober 2024 und Februar 2025, zeigt – wenig überraschend – auf, dass KI-Tools nicht nur die Effizienz steigern, sondern die gesamte Arbeitsweise stark verändern. ChatGPT führt dabei mit 75 Prozent Nutzungsrate, gefolgt von Perplexity (33 %). Haupteinsatzgebiete sind Contenterstellung (80 %), Ideenfindung (75 %) und Pressemeldungen (45 %). Bemerkenswert: Die KI-Nutzung ist unabhängig von der Unternehmensgröße – sowohl Startups als auch Konzerne setzen die Technologie ähnlich intensiv ein.
Dem gegenüber hatte der CommTech Index Report 2024/2025 deutlich zurückhaltendere Ergebnisse präsentiert. Zwar nutzen mehr als die Hälfte (57 %) generative KI am Arbeitsplatz „gelegentlich“, aber nur bei 38 Prozent hat sich die KI als täglicher, integraler Bestandteil der Arbeit etabliert. Bei PR-Agenturen ist dieser Wert mit 44 Prozent etwas höher. Von einer strategischen Nutzung von KI ist die PR- und Kommunikationsbranche demnach noch weit entfernt.
Dennoch spricht Maximilian Ziche, CEO von getpress, von einem „Game Changer“. Er sagt: „Die Integration von KI in die PR-Arbeit hat sich als Game Changer erwiesen. Gleichzeitig bleibt die menschliche Komponente unverzichtbar: Zielgruppen verstehen, authentische Geschichten erzählen und echte Beziehungen aufbauen sind weiterhin Gold wert.“
Unternehmen fordern mehr von ihren Agenturen
Ein alarmierendes Signal für die Branche: Die durchschnittliche Zufriedenheit mit PR-Agenturen liegt bei lediglich 6,3 von zehn 10 Punkten. Fast jedes zweite Unternehmen (40 %) vereinbart keine festen Ziele mit seinen PR-Dienstleistern. Die Top-Forderungen an Agenturen sind Kreativität und Proaktivität (29 %), Vertrauen und Transparenz (27 %) sowie messbare Ergebnisse (20 %).
„Die PR-Branche steckt in einer Vertrauenskrise. Buzzwords und leere Versprechungen reichen nicht mehr aus“, betont Nils Wigger, COO von getpress. „Zeitgemäße PR bedeutet radikale Transparenz, datengetriebene Strategien und messbare Ergebnisse. Agenturen müssen aufhören, sich hinter schwammigen Konzepten zu verstecken“, appelliert er an Kolleginnen und Kollegen aus der Agenturwelt.
Geschäftsführung als Gesicht der Marke
Die Survey identifiziert darüber hinaus weitere Trends für 2025: Jedes fünfte Unternehmen (17 %) investiert verstärkt in Personal Branding. Besonders C-Level-Positionierung entwickelt sich zum strategischen Schwerpunkt – vor allem bei Konzernen (24 %) und Scale-ups (37 %). „Vertrauen wird heute über authentische Persönlichkeiten aufgebaut, nicht nur über das Logo“, so Wigger.
Während Corporates sich verstärkt auf Reputationsmanagement (53 %) und Krisenkommunikation (30 %) konzentrieren, beschäftigen sich Scale-ups überdurchschnittlich mit Thought Leadership (68 %) – ein Bereich, in dem besonders KMUs mit nur 24 % noch Potenzial ungenutzt lassen.
Ein Blick auf die Zielgruppen zeigt, dass B2C-Unternehmen mehr Wert auf Reputationsverbesserung legen (50 % vs. 32 % in B2B), während B2B-Unternehmen stärker auf Lead-Generierung fokussieren (44 % vs. 25 % in B2C).
Methodenauswahl entscheidender als Budget
Überraschend: Die Wahl der richtigen PR-Methode hat den größten Effekt auf die Medienberichterstattung – dreimal so stark wie die Unternehmensgröße und viermal so stark wie das PR-Budget. Presseanfragen und proaktive Ansprache mit individuellen Storys erweisen sich als wirksamste Maßnahmen.
Trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten planen 81 Prozent der befragten Unternehmen, ihre PR-Budgets 2025 stabil zu halten oder sogar zu erhöhen – das wertet getpress als ein deutliches Zeichen für die wachsende strategische Bedeutung von Kommunikationsarbeit. „Studien von McKinsey und Co. zeigen, dass Unternehmen, die in Krisenzeiten in ihre Marke investieren, nicht nur besser durch die Krise kommen, sondern auch schneller wieder wachsen“, erklärt Wigger.
Die vollständige „State of PR Survey 2025“ liefert detaillierte Benchmarks zu PR-Performance, Ressourceneinsatz und Erfolgsmessung und steht kostenlos zum Download bereit.
Über getpress
getpress ist eine PR-Agentur für innovative Wachstumsunternehmen im DACH-Raum. 2017 von Maximilian Ziche und Sebastian Manthey in Berlin gegründet, zählt das Unternehmen heute rund 50 Mitarbeitende. getpress arbeitet KPI-getrieben, transparent und entlang eines erprobten, journalistischen PR-Prozesses. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie Enpal, Komoot, Formel E oder Treatwell.
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