Studien Umfrage unter Journalist:innen Lang lebe die Pressemitteilung!
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- von Annett Bergk, Hamburg
Eine große Mehrheit der Journalist:innen nutzt sie täglich oder mehrmals wöchentlich für die eigene Arbeit: die Pressemitteilung. Hintergrundinformationen und Bilder sind dabei die wichtigsten Begleitmaterialien und werden am häufigsten für die Berichterstattung genutzt. Das zeigt der Medien-Trendmonitor 2025 von news aktuell, einer dpa-Tochter.
Die Pressemitteilung führt als Recherchequelle
Mit 85 Prozent liegen Pressemitteilungen an der Spitze der genutzten Recherchequellen. Knapp dahinter folgt das direkte, persönliche Gespräch (84 Prozent). Suchmaschinen nutzen 80 Prozent der Befragten als Einstieg in ihre Recherche. Pressekonferenzen und Veranstaltungen sind für 71 Prozent wichtig. Künstliche Intelligenz wird hingegen bislang zögerlich genutzt: Nur 38 Prozent der Medienprofis greifen für die Recherche auf entsprechende Tools zurück.
Die Relevanz von Pressemitteilungen für die journalistische Recherche zeigt sich auch in der Häufigkeit ihrer Nutzung: Die Mehrheit der Befragten greift täglich (43 Prozent) oder mehrmals pro Woche (27 Prozent) auf Pressemeldungen von Unternehmen oder Agenturen zurück. Immerhin 18 Prozent nutzen sie mehrmals monatlich in ihrem Arbeitsalltag.

Pressemitteilungen sind für Journalistinnen und Journalisten die zentrale Recherchequelle. (Grafik: news aktuell / Annett Bergk)
Hintergrundinfos und Bilder meistgenutztes PR-Begleitmaterial
Wenn es darum geht, welches Begleitmaterial zu einer Presseinformation für Medienschaffende am relevantesten ist, werden vertiefende Inhalte an erster Stelle genannt: Drei Viertel bewerten Hintergrundinformationen und Fact Sheets (z.B. als PDF oder Link) als besonders wichtig. Zwei von drei Journalisten wünschen sich begleitendes Fotomaterial. Und für knapp die Hälfte der Befragten sind Studien und Whitepaper sowie Infografiken interessant. Weniger relevant sind hingegen Videos und Audios: Nur jeweils 17 Prozent der Befragten finden es wichtig, dass einer Pressemitteilung Bewegtbild oder O-Töne beigefügt werden.
Dabei muss man natürlich differenzieren: Unter den Befragten, die hauptsächlich für Radio produzieren, finden 45 Prozent Audio durchaus wichtig. Unter denjenigen, die für Social Media berichten, halten 29 Prozent Video-Material für relevant.
Bei der Frage nach der bevorzugten Form der Bereitstellung von PR-Begleitmaterial zeigen sich klare Präferenzen: 76 Prozent wünschen sich einen direkten Download-Link in der Pressemitteilung. 62 Prozent bevorzugen den Versand als E-Mail-Anhang. Seltener genannt werden hingegen die Bereitstellung im Pressebereich der Unternehmenswebsite (38 Prozent) sowie über Presseportale (23 Prozent).
Interessierte können die komplette Auswertung hier herunterladen.
Über die Umfrage: Der Medien-Trendmonitor ist eine Umfrage unter Journalistinnen und Journalisten zu ihren Arbeitsweisen, der Zusammenarbeit mit Pressestellen und PR-Agenturen sowie den Herausforderungen und Trends im Journalismus. In diesem Jahr haben 1.011 Journalistinnen und Journalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Die Online-Befragung fand vom 6. Mai bis zum 10. Juni 2025 statt.
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