Richard Edelman

Edelman, die weltweit größte PR-Agentur, muss die Reißleine ziehen. Wie „PRovoke“ (bis Jahresanfang 2020 „Holmes Report“), New York, berichtet, hat Inhaber Richard Edelman angekündigt, in Folge der Corona-Krise 390 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen zu müssen, das sind rund sieben Prozent des globalen Teams. Darüber hinaus gab es bereits gestaffelte Gehaltskürzungen von der mittleren bis zur oberen Führungsebene, die Beendigung der Zusammenarbeit mit Freelancern und die vorübergehende Einstellung des Praktikumsprogramms. Alle Maßnahmen sollen auch global, an allen Standorten von Edelman wirksam werden, also auch in Deutschland. Christiane Schulz, Edelman CEO in Deutschland, bestätigte gegenüber dem „PR-Journal“, dass die Maßnahmen auch den hiesigen Markt beträfen. Zum Umfang der Einsparungen machte sie keine Angaben.

Noch im März 2020 hatte Richard Edelman gesagt, dass es aufgrund der Pandemie keine Arbeitsplatzverluste bei Edelman geben werde. Trotz des Verlustes großer Teile des digitalen Marketing-Etats von Samsung Mobile im Wert von schätzungsweise 20 Millionen US-Dollar Anfang des Jahres, war Edelman noch zuversichtlich, es ohne Kürzungen zu schaffen.  

Doch seither habe es weitere Rückschläge gegeben, berichtet „PRovoke“. Insgesamt habe es einen Umsatzrückgang im niedrigen zweistelligen Bereich gegeben, führte Edelman als Grund dafür an, dass die geplanten Kürzungen notwendig seien, um die Pandemie überstehen zu können.

Neben Edelman sind weitere PR-Agenturen aus den globalen Top 10 so sehr von der Krise betroffen, dass auch sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen mussten. „PRovoke“ erwähnte Weber Shandwick und MSL.

In seiner persönlichen Erklärung an die Mitarbeiter brachte Edelman sein Bedauern zum Ausdruck und sprach von der schwierigsten Entscheidung in seinen 23 Jahren an der Spitze seines Unternehmens. Im Zusammenhang mit der Trennung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kündigte er an, man werden selbstverständlich die lokalen Gesetze für jedes Land befolgen, in dem man tätig sei. Außerdem wolle man neben Abfindungen noch Outplacement-Beratungen und weitere Hilfen anbieten.


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