Die Tabelle zeigt die Top 15 für 2020.

Wieder ein Wechsel an der Spitze des PR-Kreativ-Rankings: Nach Auswertung der für das PR-Kreativ-Ranking 2020 relevanten Awards liegt fischerAppelt an der Spitze und löst Vorjahressieger Serviceplan ab. Auf Platz 2 landet die Hamburger achtung!, die im Vorjahr Serviceplan von Platz 1 verdrängt hatte. Das zeigt: Der Wettbewerb um die Spitzenplätze ist jedes Jahr aufs Neue spannend. Seit 2014 präsentiert das „PR-Journal“ die kreativsten Agenturen des Vorjahres. Entscheidend für die Rangfolge ist deren Abschneiden bei 14 Awards in Deutschland und Europa, die als Ganzes oder in einzelnen Kategorien PR-Relevanz haben. Hier geht es zur Gesamtübersicht für das Jahr 2020.

Die Hamburger Agentur achtung! hatte im Jahr 2013 die Idee, das PR-Kreativ-Ranking mit dem „PR-Journal“ aufzusetzen und begleitete in den Jahren 2014 bis 2020 auch die Umsetzung. In diesem Jahr konnte das „PR-Journal“ das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), Hamburg, als neuen Partner gewinnen.

Das PR-Kreativ-Ranking für das Jahr 2020 stand unter besonderen Vorzeichen. Die Corona-Pandemie hat die Ausschreibung und Durchführung der jährlich stattfindenden Wettbewerbe erheblich beeinflusst. So konnten 2020 nur elf der 14 Awards durchgeführt worden, deren Ergebnisse in das PR-Kreativ-Ranking einfließen. Doch obwohl viele Wettbewerbe, Jurysitzungen und Gewinnerehrungen letztendlich ausschließlich online stattfanden, gab es bei vielen Preisen eine erhebliche Beteiligung. Das „PR-Journal“ möchte mit der Gesamtbilanz für 2020 die kreativen Agenturen und ihre Kampagnen sowie die Köpfe dahinter würdigen und wertschätzen.

Die Gewinner

Sechs der Agenturen, die im Vorjahr unter den Top 10 waren, haben das auch in diesem Jahr wieder geschafft: Es handelt sich um fischerAppelt, achtung!, Ketchum, Serviceplan, Jung von Matt und Scholz & Friends. Die vier erst genannten sind allesamt Agenturen, die PR-DNA haben. Jung von Matt und Scholz & Friends kommen ursprünglich aus dem klassischen Werbegeschäft. Neu unter den Top 10 sind Kolle Rebbe, ressourcenmangel und thjnk sowie komm.passion als weitere Agentur mit PR-Historie.

Wesselmann Matthias Vorstand fischer Appelt kleinDer für die Disziplin PR verantwortliche fischerAppelt-Vorstand Matthias Wesselmann (Foto) freut sich über die Top-Platzierung: „Der erste Platz im aktuellen Ranking ist überwältigend und macht uns sehr stolz – zumal der Sprung vom vierten Platz an die Spitze eine Bestätigung dafür ist, wie intensiv wir in allen Einheiten der Gruppe Kreativität in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen. Großer Dank gebührt unseren 700 Kolleginnen und Kollegen sowie unseren Kunden, die in herausfordernden Zeiten mit mutigen Ideen begeistert und exzellente Kampagnen mit großer Relevanz umgesetzt haben.“

Zu den Top-Kampagnen der fischerAppelt-Gruppe gehörte im Vorjahr unter anderem die #unhatewomen-Kampagne für die Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes”, die am 8. März, dem internationalen Frauentag, startete. Sie richtet sich gegen verbale Gewalt gegen Frauen – Hatespeech — und ganz speziell im Fokus sind frauenverachtende Texte im Rap. Die Aktion hatte offensichtlich einen Nerv getroffen, denn sie hat in den sozialen Medien heftige Reaktionen ausgelöst. Bei den „PR Report“-Awards wurde diese Arbeit zur Kampagne des Jahres gekürt und als Sieger in drei weiteren Kategorien. Auch international lief es gut, denn bei den Sabre Awards von „PRovoke“ wurde fischerAppelt Agentur des Jahres 2020 für die Region Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Kaminski Mirko CEO achtung 250achtung!-CEO Mirko Kaminski (Foto) belegte mit seiner Agentur in diesem Jahr den 2. Rang, steigerte sich also um eine Position. Auch er betont den Wert der Kreativität: „Gerade in schwierigen Zeiten brauchen Unternehmen und Marken neue, starke Ideen, um zu bestehen. In der Krise ist Kreativität die entscheidende Superkraft. Wir haben schon gezeigt, dass wir kreativ sind. Wir verstärken unsere Agentur-Kreativität jetzt aber nochmals, indem Michael Ohanian, einer der profiliertesten Kreativen Deutschlands, als Chief Creative Officer bei uns an Bord kommt.“

Eine der ausgezeichneten Kampagnen, an denen achtung! gemeinsam mit den Agenturen Kolle Rebbe und Elbkind Reply maßgeblich mitgewirkt hat, war #SayYesToEurope für die Deutsche Lufthansa. Mit der Kampagne warb die Lufthansa für die Teilnahme an der Europawahl. Letztendlich, so ergab die Messung der Resonanz, wurden 149 Millionen Kontakte durch die verschiedenen PR-Aktionen in ganz Europa angesprochen.

Hueckmann Sabine Dr CEO Ketchum Deutschland 2018Sabine Hückmann (Foto), CEO von Ketchum in Deutschland, freute sich über den 3. Platz von BBDO und Ketchum: „Work that matters – dieser Gedanke leitet uns in unserer Arbeit. Umso erfreulicher ist es, dass wir diesen Anspruch auch immer wieder mit außergewöhnlicher Kreativität verbinden können. Bestes Beispiel ist die Kampagne, die wir gemeinsam mit BBDO realisiert haben: Life Lolli – der erste Lolli, der Leben retten kann.“ Till Diestel, Chief Creative Officer der BBDO Group Germany, ergänzt: „Der Case, der gerade am Weltkinderkrebstag Jubiläum feiert, zeigt, wie gut kreative Kollaboration funktioniert, er hat wirklich etwas bewegt, und zwar weit über den Kampagnenzeitraum hinaus.“ Hückmann fügt hinzu: „Ähnliche Langzeitwirkung hat die PopUp-Agency, unser agentureigenes Projekt, in dem wir völlig neue Wege der Kollaboration und Konzeption erarbeitet haben, die unsere Kultur und Arbeit bis heute beeinflussen.“

Transparenz schaffen

Nun stellt sich aufs Neue die Frage, inwieweit „Kreativität“ im Feld der PR überhaupt messbar ist. Das „PR-Journal“ hat sich dazu entschieden, möglichst nachvollziehbare Kriterien festzulegen und – wie in Marketing und Werbung üblich – die Platzierungen bei Kommunikations- und Online-Awards heranzuziehen. Bereits im siebten Jahr seit Bestehen des Rankings fußt das Bewertungssystem auf gewichteten Punkten für Shortlistplatzierungen und Podest-Plätzen bei den aus PR- und Kommunikationssicht wichtigsten 14 Awards.

Pfeffer Gerhard 2017 Foto Hansen Hennef 250Das PR-Kreativ-Ranking wird zusammengestellt, um zu ermitteln, wie Agenturen in PR- und Kommunikationswettbewerben abschneiden. Die „gemessene“ Kreativität ist dabei lediglich ein Anhaltspunkt. Gleichwohl zeigt die Auswertung über die Jahre, welche Agenturen sich immer wieder einbringen und mit ihren Kampagnenideen am Markt durchdringen. „PR-Journal“-Verleger Gerhard Pfeffer (Foto): „Letztendlich bringt ein solches Ranking mehr Transparenz im deutschen Agenturmarkt, und dazu wollen wir kontinuierlich beitragen.“

Die ersten vier Plätze belegen 2020 erneut die Agenturen fischerAppelt, achtung!, BBDO-Group (mit Ketchum) und Serviceplan, nur die Reihenfolge ist jetzt eine andere. Vor Jahresfrist lag Serviceplan noch ganz vorn und fischerAppelt auf Platz 4. BBDO und achtung! tauschten ebenfalls die Plätze. Diese Kontinuität an der Spitze untermauert den Anspruch der Top-Agenturen, ihren Kunden jedes Jahr aufs Neue mit hoher Kreativität zu überzeugen.

Blick auf die Top 15

Kontinuierlich in den Top 15 sind Jahr für Jahr Agenturen wie Jung von Matt, ressourcenmangel, Scholz & Friends, navos – Public Dialogue Consultants und Faktor 3 zu finden. Zu dieser Gruppe aufgeschlossen haben nun thjnk, komm.passion, beide mit einem Riesensatz nach vorn, sowie Fink&Fuchs und BCW, beide ebenfalls sehr stark verbessert.

Alle weiteren Ergebnisse finden sich hier im PR-Kreativitäts-Ranking 2020 mit insgesamt 213 Einträgen im Datenbankbereich unserer Website. Für jede Agentur ist dort mit einem Klick auf „Details“ ersichtlich, welche Punkte sie bei welchen Award-Einreichungen gewonnen hat. Dort sind auch die Ergebnisse der Kreativ-Rankings der Vorjahre aufgelistet.

IMWF neuer Partner

Nachdem der Mitinitiator des PR-Kreativ-Rankings, Mirko Kaminski mit seiner Agentur achtung!, das Projekt von 2014 bis 2020 kontinuierlich unterstützt hatte, konnte das „PR-Journal“ in diesem Jahr das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), Hamburg, als neuen Partner gewinnen.

Forthmann Joerg Gf Faktenkontor klein querDas IMWF ist in Deutschland ein führender Anbieter für Market-Intelligence-Analysen. Für Entscheider im Topmanagement, in der Unternehmenskommunikation, im Vertrieb und Risikomanagement wertet das Institut die Kommunikation zu Marken, Unternehmen und handelnden Personen aus. Gründer und Inhaber Jörg Forthmann (Foto), auch Geschäftsführer der Hamburger Agentur Faktenkontor, erklärte: „Zu den vielfältigen Aktivitäten, die wir im Hinblick auf Markt-Analysen betreiben, passte die Anfrage des ‚PR-Journals‘ sehr gut. Wir haben uns gefreut und unterstützen das PR-Kreativ-Ranking sehr gerne.“

Neun nationale und fünf internationale Wettbewerbe – eigentlich

Das Ergebnis des Kreativitäts-Rankings fußt auf der Auswertung von neun nationalen und fünf internationalen Wettbewerben. Da jedoch im Jahr 2020 der ECON Award für Unternehmenskommunikation und der BOB-Award nicht stattfanden, blieben diese sieben nationalen Wettbewerbe: ADC Festival, Internationaler Deutscher PR-Preis der DPRG und „PR Report“-Award (jeweils 8 Punkte für einen Platz unter den Top 3); Deutscher Digital Award, Deutscher Preis für Online-Kommunikation, Deutscher Preis für Wirtschaftskommunikation und Die Klappe / PR-Film-Festival (jeweils 4 Punkte für einen Platz unter den Top 3).

Von den internationalen Wettbewerben fanden 2020 nur vier statt: Digital Communication Award, Eurobest, European Excellence Award und der Sabre EMEA (jeweils 8 Punkte für einen Platz unter den Top 3). Die Cannes Lions fielen der Corona-Krise zum Opfer.

Bewertungskriterien

Eine Platzierung in der Shortlist ergab stets zwei Punkte. Wer mit einer Bewerbung auf der Shortlist war, aber später gewonnen hatte, bekam keine Shortlistpunkte. Berücksichtigt wurden alle deutschen Agenturen – unabhängig davon, ob sie eher dem PR-, Digital- oder Werbebusiness zuzuordnen sind –, die Arbeiten eingereicht hatten oder daran beteiligt waren.

Netzwerkagenturen zusammengefasst

Bei den großen Netzwerkagenturen wie fischerAppelt, Serviceplan und BBDO sind die Wettbewerbsergebnisse von Einzelagenturen ins Gesamtergebnis eingeflossen. Eine weitere Differenzierung, welche Einzelagentur welchen Ergebnisbeitrag geleistet hat, wurde nicht vorgenommen. Das „PR-Journal“ führt das Ranking seit 2014 jährlich durch. Für das Ranking 2020 sind die Award-Ergebnisse von 213 Agenturen eingeflossen (2019 waren es 196).

Das „PR-Journal“ sorgt bereits seit 1996 mit Rankings, Datenbanken, Umfragen und Checks für einen besseren Durchblick im Markt. So ist unter anderem das Umsatzranking der PR-Agenturen jedes Jahr ein wichtiger Index für die Entwicklung dieses Teilmarktes der Kommunikationsbranche. Die Ergebnisse des nächsten Umsatz- und Mitarbeiterrankings erscheinen Mitte Mai 2021. Die Umfrage hierfür startet Ende Februar 2021.


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