Agenturen Insolvenzverwalter für Looping Group ist bestellt

Looping Group Logo 1Die Olando GmbH, München, hat in der vergangenen Woche Insolvenz beantragt. Das Amtsgericht München bestellte daraufhin Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Er erklärte: „Der Geschäftsbetrieb läuft fort und die Kunden können weiterhin auf die vielfältigen Dienstleistungen der Gesellschaft vertrauen.“ Am 6. November hieß es, man wolle bis zum Jahresende eine zukunftsfähige Lösung für die Agenturgruppe finden. Aus London wurde hingegen bekannt, dass die dortige Niederlassung, die Looping Group International Ltd., zum 31. Oktober allen rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekündigt hat.

Die Olando GmbH ist die Muttergesellschaft der Looping Group, die 2016 von Journalisten, Kreativen und Produzenten gegründet wurde und an den deutschen Standorten in München, Hamburg und Berlin mehr als 140 Mitarbeiter beschäftigt. Die Kommunikationsagentur ist Spezialist für Storytelling und arbeitet mit bekannten Marken, Unternehmen und Persönlichkeiten zusammen. Die Looping Group entwickelt dabei Kommunikationsstrategien und Inhalte für Earned- und Owned-Medien-Plattformen, um Marken authentisch mit deren Zielgruppen zu verbinden.

In der Pressemitteilung von Pluta heißt es, Hintergrund für den Insolvenzantrag seien Differenzen über die laufende Geschäftsbeziehung mit einem Großkunden, die zu Liquiditätsschwierigkeiten geführt hätten. Der Insolvenzantrag sei nur für die Holdinggesellschaft, die Olando GmbH, gestellt worden. Der Antrag gelte nicht für die Tochtergesellschaften der Gruppe, die für das Publishing und das Gesundheitsmarketing verantwortlich sind.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Die Verantwortlichen haben nach eigenen Angaben alle Beschäftigten über den aktuellen Stand informiert. Zudem hieß es in der Mitteilung von Pluta, die Gehälter der Olando-Mitarbeiter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. In einer weiteren Erklärung vom 6. November sagte Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt: „Die Mitarbeiter von Olando unterstützen die Fortführung der Agenturgruppe und zeigen trotz der herausfordernden Situation großartigen Einsatz. Die Beschäftigten haben eine starke Empathie zum Unternehmen und sind sehr motiviert, um das Unternehmen zu retten.“ Die Vorfinanzierung des Insolvenzgelds für die Mitarbeiter sei gesichert, bekräftigte er.

In den kommenden Tagen werden sich die Verantwortlichen auf die Fortführung und Stabilisierung des Geschäftsbetriebs konzentrieren. Zudem wird die Insolvenzverwaltung in den kommenden Wochen und Monaten die finanzielle Lage untersuchen und die Ursachen der Insolvenz analysieren. Darüber hinaus will das Pluta-Team gemeinsam mit der Olando-Geschäftsführung alle Optionen prüfen, um die Agenturgruppe dauerhaft zu erhalten. Hierzu werde der vorläufige Insolvenzverwalter unter anderem einen Investorenprozess in die Wege leiten. Erste Investoren hätten bereits ihr Interesse bekundet.

Dazu sagte Willrodt am 6. November: „In den vergangenen Tagen haben wir den Betrieb stabilisiert. Zusammen mit der Olando-Geschäftsführung führen wir seit der Antragstellung fokussierte Gespräche mit Kunden, insbesondere auch mit den maßgeblich Beteiligten zur Fortführung der Geschäfte.“

Weiter hieß es, das Pluta-Team beteilige sich nicht an der öffentlichen Diskussion, die derzeit geführt wird, sondern konzentriere sich gemeinsam mit der Geschäftsleitung und dem Personal auf die Fortführung und Sanierung des Unternehmens.

Darüber hinaus werde das PLUTA-Team in den kommenden Tagen erste Gespräche mit potenziellen Investoren führen, die Interesse an einer Übernahme zeigten. „Wir blicken positiv auf die Zukunft der Gruppe, da die Dienstleistungen von den Geschäftspartnern durchweg gelobt werden. Unser Ziel ist es, bis zum Jahresende eine zukunftsfähige Lösung für die renommierte Agenturgruppe zu finden“, sagte Willrodt. Er werde im Verfahren unterstützt von Industriekaufmann Hans-Christian Källner und den Rechtsanwälten Marlene Scheinert und Martin Jungclaus.

Looping Group in London entlässt alle Angestellten

Nach Informationen von „Horizont“ hat die Insolvenz der Looping Group inzwischen erhebliche Folgen für Looping Group International Ltd., die ihren Sitz in London hat. Dort wurde allen 40 Angestellten zum 31. Oktober 2023 gekündigt, obwohl sie eine wichtige Rolle für die Betreuung der Agentur The Game Group und damit des Autobauers BMW spielten.

Die Londoner Niederlassung der Looping Group ist laut „Horizont“ ein eigenständiges, in Großbritannien eingetragenes Unternehmen. Demnach ist es nicht Teil des Insolvenzverfahrens der Looping-Mutter Olando in Deutschland. Die Olando-Geschäftsführer Dominik Wichmann und Robin Houcken haben sie auf eine entsprechende Anfrage von „Horizont“ nicht zum Thema äußern.