Munich Digital Institute LogoSchwerpunkt Corporate Influencer: Dass immer mehr Unternehmen und Marken in der Kommunikation auf Corporate Influencer setzen, ist hinlänglich bekannt. Vom hemdsärmeligen Ansatz bis hin zu groß aufgesetzten Programmen geht es darum, von der Persönlichkeit und Strahlkraft der eigenen Mitarbeiter zu profitieren. Doch wie so oft folgt auf anfänglichen Enthusiasmus schnell die faktische Frage nach messbaren Ergebnissen. Das Munich Digital Institute (MDI) hat mit dem Corporate-Influencer-Score den eigenen Angaben zufolge ersten Erfolgsmesser auf wissenschaftlicher Basis dafür entwickelt.

Der Score evaluiert auf zwei verschiedenen Ebenen: Zunächst ermittelt er den Reifegrad eines Unternehmens – bestimmt also noch vor Start einer Corporate-Influencer-Kampagne, ob die Abteilung beziehungsweise das Unternehmen überhaupt dazu bereit ist. Mittels Befragungen werden die Bereiche Onboarding, Kommunikation, Organisation und Unternehmenskultur untersucht. „Oft zeigt schon dieser erste Schritt, dass noch Handlungsbedarf besteht. Mal wissen potenzielle Influencer nicht, ob und mit wem sie Inhalte und Aussagen abstimmen müssen. Mal geht es um fehlendes Know-how zum Umgang mit Social-Media-Plattformen“, erläutert Christian Henne (Foto), Gründer und Managing Partner des MDI.

Henne Christian Gruender Managing Partner Munich Digital InstituteIm zweiten Schritt erfolgt die konkrete Wirkungsmessung im Abgleich mit den gesetzten Zielen. Henne weiß: „Präzise formulierte, messbare KPI müssen direkt zu Beginn eines jeden Corporate-Influencer-Programms mitgedacht werden. Harte Performance- oder Vertriebsziele halte ich nicht für realistisch, dafür aber Reichweite und Engagement in sozialen Medien.“ Am Ende werden bis zu 60 Einzelmessgrößen zusammengenommen und aufbereitet – daraus ersichtlich werden Handlungsfelder und Prioritäten.

Ein Score als politisches Management-Tool

„Der Score dient nicht zuletzt auch als politisches Management-Tool, da er Change-Prozesse beleuchtet und mit Zahlen untermauert“, erläutert Henne. Erst seit Sommer 2019 ist der Corporate-Influencer-Score am Markt. Das erste öffentliche Pilot-Projekt wurde mit dem Unternehmen Datev umgesetzt – zum Start von dessen eigenem Corporate-Influencer-Programm. Für einen weiteren Kunden evaluiert das MDI den Score, um auch dessen Programm weiter zu optimieren.

Henne kritisiert jedoch das Mindset vieler Personal- und Kommunikationsexperten: „Im Marketing wird so vieles akribisch gemessen, interne Kommunikation und HR haben dafür kaum Budget. Doch der Erfolg eines Corporate-Influencer-Programms sollte sich von Anfang an in Zahlen abbilden lassen.“ Der noch recht junge Score muss sich in der Praxis also erst noch weiter beweisen – und auch bekannter werden. Dazu nutzt das MDI Plattformen wie den Corporate Influencer Day am 30. Januar in Berlin.


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