Branche Media-Relations-Benchmark 2020: Audi verteidigt seinen Spitzenplatz

Wie steht es um die Pressearbeit auf den Websites großer deutscher Konzerne? Sind Media-Relations-Abteilungen auf dem aktuellen Stand der digitalen Möglichkeiten? Diesen Fragen ist die Beratungsagentur NetFederation GmbH aus Köln nachgegangen und hat die besten Presse-Websites gekürt. Wie bereits im letzten Jahr ergatterte die Audi AG den Spitzenplatz, gefolgt von der ZF Friedrichshafen AG und der Bayer AG.

Umsatzzahlen sind im Pressebereich von Unternehmenswebsites meist auffindbar, weitere relevante Kerninformationen fehlen jedoch häuftig. (Quelle: Media Relations Benchmark 2020 von NetFed)

Zeitgemäße PR-Websites präsentieren sich heute als interaktive Media Center mit Social-Media- und Newsfeeds, bieten Online-Pressemappen, einfache Dialogfunktionen und abonnierbare Info-Services per WhatsApp oder E-Mail. Medienschaffende finden sich auf einen Blick zurecht und es bleiben keine Fragen offen. So sieht die Idealvorstellung aus – doch wie hält diese der Realität stand?

„Zwischen Vorstellung und Wirklichkeit klaffen noch einige Lücken, sowohl bezüglich der bereitgestellten Inhalte als auch in Sachen Dialog- und Servicebereitschaft. Es wird noch zu wenig im Sinne der Medienschaffenden gedacht“, sagt Christian Berens, Geschäftsführer bei NetFederation. Beispielsweise mangele es oft bereits an Basisinformationen wie Angaben zu Hauptsitz und Standorten oder Mitarbeiterzahlen. Service-Features wie Themen- und Zeitfilter für Pressemitteilungen oder eine Warenkorbfunktion zum Sammeln von Dokumenten und Bildmaterial legen ebenfalls nur langsam zu. „Im Vergleich zum Vorjahr haben wir hier überall eine Verbesserung festgestellt, aber nützliche Features wie den Warenkorb bietet zum Beispiel nur ein Drittel der Unternehmen”, so Berens.

Für den Austausch mit Medienvertretern per Chat oder Messenger zeigt sich kein Unternehmen offen. „Wir haben weder Live-Chats noch Kontaktoptionen via Direct Messenger gefunden. Diese Art der Kontaktaufnahme scheint von Seiten der Unternehmen entweder nicht gewünscht zu sein oder sie sind noch nicht entsprechend aufgestellt“, sagt Berens. WhatsApp sei nur bei drei Prozent für den Nachrichten-Push im Einsatz – kein Vergleich also zu Medienhäusern, die solche Services über unterschiedliche Messenger anbieten.

„Wenn Unternehmen die Hoheit über ihre publizierten Inhalte und über ihr Fachwissen behalten wollen, sollten sie diese entsprechend umfangreich aufbereiten und breit über die eigenen Kanäle streuen. Damit tun sie nicht nur sich selbst einen Gefallen, sondern unterstützen auch Medienschaffende bei der Recherche und tragen so zu einem ausgeprägten Qualitätsjournalismus bei“, sagt Berens abschließend.

Alle Ergebnisse sowie weitere Einblicke in die Studie finden sich auf der Website von NetFed.

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