Branche Gehaltsstudie für interne Kommunikation: In Hamburg und Hessen wird am besten gezahlt

Was verdienen interne Kommunikatorinnen und Kommunikatoren? Wie unterscheiden sich die Gehälter nach Erfahrung und Unternehmensgröße? Gibt es Unterschiede je nach Region und Geschlecht? Fest steht nun: Das Median-Gehalt liegt in der internen Kommunikation bei 55.000 Euro und es gibt Unterschiede: Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in den beiden Bundesländern Hamburg und Hessen beziehen höhere Gehälter als anderswo. Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte der erhobenen Werte liegt. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Gehälter, die niedriger und die höher sind als das Mediangehalt.

Mit 27 Prozent ist der Gender Pay Gap in der internen Kommunikation höher als über alle Berufsgruppen hinweg im bundesdeutschen Durchschnitt. (Grafik: Staffbase)

Diese und weitere Erkenntnisse erlangt die erste „Gehaltsstudie interne Kommunikation” für den deutschsprachigen Raum, die der Plattformanbieter Staffbase aus Chemnitz am 30. September veröffentlichte. Die Studie bietet einen Überblick über die Gehälter in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit mehr als 400 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Organisationen.

„Die Branche interne Kommunikation braucht mehr Gehaltstransparenz, weil 90 Prozent der internen Kommunikator*innen ihr Gehalt zwar als wichtig für die eigene Arbeitszufriedenheit zählen, tatsächlich aber nur 51 Prozent damit zufrieden sind. Anhand unserer ersten Studie zu Gehältern in der Branche können Organisationen bewerten, ob ihr Team für Mitarbeiterkommunikation fair bezahlt wird. Zudem dient sie Kommunikator*innen als eine Hilfestellung für Gehaltsverhandlungen und die Bewertung der eigenen Arbeitsleistung”, so Autorin Dr. Juliane Kiesenbauer. „Interessant ist, dass unsere Daten einen Zusammenhang zwischen Aufgaben und Gehalt von Kommunikator*innen nahelegen: Von mehr Gehalt berichten diejenigen Befragten, die Krisenkommunikation oder Strategie verantworten.”

Zieht man als Vergleichsgröße den StepStone Gehaltsreport für 2022 heran, der im Februar dieses Jahres erschien und sich auf alle Berufe bezieht, bekommt man für Berufsgruppe Marketing und PR folgendes Bild: Demnach liegt das Bruttomediangehalt bei 45.760 Euro, das Bruttodurchschnittsgehalt bei 52.555 Euro. Der Unterschied im Mediangehalt zwischen Männern und Frauen beträgt 13 Prozent. Männer bekommen somit jährlich 49.900 Euro überwiesen während Frauen mit 43.700 Euro zufrieden sein müssen (Quelle: Gehaltsreport 2022, Stepstone, Gehalt.de). Ein direkter Vergleich zwischen den Werten der Staffbase-Untersuchung und dem StepStone Gehaltsreport ist aufgrund der unterschiedlichen Herangehensweise schwierig. So ist im StepStone Report beispielsweise nicht zwischen den Daten aus der internen und externen Kommunikation unterschieden worden.

Die Ergebnisse in der Staffbase-Untersuchung weisen noch folgende Einzelergebnisse aus:

  • 10 Prozent der Befragten zählen zu den Spitzenverdiener*innen mit mehr als 100.000 Euro Jahresgehalt
  • Mit 27 Prozent ist der Gender Pay Gap in der internen Kommunikation höher als über alle Berufsgruppen hinweg im bundesdeutschen Durchschnitt (18 % laut Statistischem Bundesamt 2020).
  • Befragte mit Personalverantwortung gaben im Durchschnitt 15 Prozent mehr Gehalt an als Personen ohne Führungsaufgaben
  • Kommunikator*innen, die einem Berufsverband angehören oder einen Award gewonnen haben, erhalten mehr Gehalt als andere
  • Interne Kommunikator*innen, die an die Geschäftsleitung berichten, geben höhere Gehälter an als diejenigen, die an die Marketing-, Personal- oder Kommunikationsleitung berichten

Der ausführliche Studienbericht mit 30 Grafiken steht hier auf der Staffbase-Website zum kostenlos Download zur Verfügung. Am 24. November 2022 werden die Ergebnisse ausführlich von Autoren und Gastexperten in einem einstündigen Webinar erörtert.