Branche Multiplikatoren in der PR: Journalisten führen, Corporate Influencer holen auf
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Journalistinnen und Journalisten sind für PR-Profis nach wie vor mit großem Abstand die wichtigsten Multiplikatoren. Social-Media-Promis haben hingegen eine weitaus geringere Relevanz. An Bedeutung gewinnen zunehmend Corporate Influencer. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle PR-Trendmonitor von news aktuell und der Agentur PER, beide Hamburg. An der Befragung haben 327 Kommunikationsprofis aus Deutschland und der Schweiz teilgenommen.
Trotz häufig diskutiertem Bedeutungsverlust stehen Redakteure klassischer Medien für eine sehr große Mehrheit der Befragten immer noch an erster Stelle: 84 Prozent geben an, dass sie für ihre PR-Arbeit besonders wichtig sind. Mit deutlichem Abstand auf Platz zwei folgen Fachleute: Zwei von drei PR-Profis halten Expertinnen und Experten für besonders relevante Multiplikatoren (66 %).
Corporate Influencer auf dem Vormarsch
Corporate Influencer holen auf und belegen die Plätze drei und vier: 60 Prozent der Befragten betrachten die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als wichtige Multiplikatoren, etwa für den Aufbau der Unternehmensreputation, erhöhte Reichweite und Sichtbarkeit oder das Vermitteln der Unternehmenskultur. Über die Hälfte der PR-Profis setzt auf offizielle Unternehmensrepräsentanten wie CEOs oder Pressesprecherinnen und Pressesprecher (55 %).
Social-Media-Promis – wie YouTuber, Instagrammer oder TikToker – spielen hingegen eine vergleichsweise geringe Rolle (15 %). Auch Blogger (14 %), klassische Prominente wie Schauspieler, Politiker oder Models (11 %) und Podcaster (10 %) zählen für die Befragten zu den unwichtigeren Multiplikatoren. Virtuelle Influencerinnen und Influencer sind aktuell kaum relevant (4 %).
Einfluss von Social-Media-Promis und Podcastern stark gestiegen
Obwohl Social-Media-Prominente und Podcaster für die aktuelle PR-Arbeit eher zweitrangige Multiplikatoren sind, hat ihr Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung in den vergangenen zwei Jahren im Vergleich zu den anderen Multiplikatoren am meisten zugenommen. 71 Prozent der Befragten glauben, dass Instagrammer, TikToker oder YouTuber stark beziehungsweise sehr stark an Bedeutung gewonnen haben. Den Podcastern attestieren 64 Prozent eine gestiegene Einflussnahme.
Auch die Bedeutung von Corporate Influencern hat in den vergangenen 24 Monaten zugenommen: Für knapp die Hälfte der PR-Profis sind die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Multiplikatoren wichtiger geworden (49 %). Gut jeder Dritte glaubt, dass der öffentliche Einfluss von CEOs oder anderen offiziellen Unternehmensrepräsentanten gestiegen ist (35 %).
Bedeutungszuwachs von Journalisten
Zwar spielen virtuelle Influencerinnen und Influencer für die aktuelle PR-Arbeit eine marginale Rolle. Dennoch hat ihr Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung nach Meinung der Befragten in den vergangenen Jahren ebenfalls zugenommen (40 % stark gestiegen bzw. gestiegen). Allerdings ist sich fast jeder dritte Kommunikationsprofi unsicher, wie er die Entwicklung von KI-Influencern in den vergangenen zwei Jahren einschätzen soll: Ganze 29 Prozent geben an, es nicht zu wissen.
Was den Bedeutungszuwachs von Journalistinnen und Journalisten betrifft, sind 46 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Einfluss der Medienschaffenden auf die öffentliche Meinungsbildung unverändert geblieben ist. 20 Prozent hingegen meinen, dass ihre Bedeutung gestiegen ist, während 25 Prozent finden, dass sie eher gesunken ist.
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