Verbände Querelen im DPRG-Vorstand Präsident Nils Haupt drohte mit Rücktritt
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Nach rund zehn Jahren in ruhigerem Fahrwasser, scheint die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) nun in eine unruhige Wetterfront zu geraten. Nach Informationen des PR-JOURNALs hat DPRG-Präsident Nils Haupt in der vergangenen Woche völlig überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Der Grund liegt in Querelen im Vorstand um den Umgang mit Compliance-Fragen. Inzwischen hat Haupt seinen Rücktritt bis zur Klärung der Fragen zurückgezogen.
Bei einem der letzten Tagesordnungspunkte der DPRG ging es bei der Online-Mitgliederversammlung am 12. Juni 2024 um den Bericht des Compliance-Beauftragten Thomas Zimmerling. Der merkte in seinem Bericht neutral und ohne nähere Zuordnung ein Vorkommnis an, das aus seiner Sicht zu beanstanden sei und einer Klärung bedürfe. Nähere Informationen seien dazu nicht gegeben worden und hätten daher bei der Mitgliederversammlung nicht zu einer Diskussion geführt.
Rücktritt vom Rücktritt
Offensichtlich aber im Anschluss daran. Der Bericht wurde zum Stein des Anstoßes und führte im Nachgang der Mitgliederversammlung offensichtlich zur Rücktrittsankündigung Haupts zum 1. Juli 2024. Inzwischen aber rückte Haupt von dieser Entscheidung ab und kündigte an, im Amt bleiben zu wollen bis zur Klärung der Fragen.
Das könnte bereits am 20. Juni der Fall sein, denn an diesem Tag findet die nächste Sitzung des Bundesvorstands statt. Ob es aber tatsächlich dazu kommt, erscheint fraglich. Auf Anfrage des PR-JOURNALs gaben die Vizepräsidentinnen Sybille Höhne und Clara Piroth sowie Schatzmeister Patrick Hermann eine Erklärung zum Thema ab, die sie als Statement des geschäftsführenden Vorstands bezeichneten. Darin ist bereits von der Übergabe der Amtsgeschäfte die Rede.
"Übergabe der Amtsgeschäfte"
Wörtlich heißt es: „Nils Haupt hat uns, in seiner Funktion als DPRG-Präsident, überraschend seinen Rücktritt zum 1. Juli erklärt. Zu den Gründen können wir aktuell noch keine Stellung nehmen. Wir bedauern diesen Schritt sehr und hätten uns gewünscht, vor der Entscheidung persönlich mit Nils Haupt sprechen zu können. Am Donnerstag (20. Juni) tritt der Bundesvorstand zusammen, um die Übergabe der Amtsgeschäfte gemeinsam mit Nils Haupt zu organisieren. Gemeinsam arbeiten wir mit weiteren geschäftsführenden Bundesvorstandsmitglieder eng mit den Beisitzenden und der Geschäftsstelle zusammen, um einen reibungslosen Übergang der Amtsgeschäfte zu gewährleisten und unseren Mitgliedern und Partnern größtmögliche Sicherheit zu bieten. Die DPRG ist und bleibt geschäftsfähig.“
Das klingt entschieden, ist es aber wohl noch nicht. Zu wünschen wäre dem Berufsverband der PR-Fachleute und Kommunikationsexperten, dass die offenen Fragen kommunikativ und einvernehmlich geklärt werden und ein Neustart gelingt.
Zur Rücktrittsdrohung von DPRG-Präsident Nils Haupt hat PR-JOURNAL-Chefredakteur Thomas Dillmann einen Kommentar verfasst, er ist hier zu finden.
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