Verbände DPRG-Präsident Nils Haupt tritt ab Kein Rücktritt vom Rücktritt

Der noch amtierende Präsident der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG), Nils Haupt, tritt zum 30. Juni 2024 von seinem Amt zurück. Einen Rücktritt vom Rücktritt werde es nicht geben, erklärte Haupt in einem kurzen Telefonat gegenüber dem PR-JOURNAL am 20. Juni. Nach einer ausführlichen Aussprache im Bundesvorstand der DPRG, der am 20. Juni tagte, sei deutlich geworden, dass eine Abkehr von seiner Rücktrittsankündigung für ihn und den Verband nicht mehr möglich sei.

Der geschäftsführende Vorstand mit (v. r.) Sybille Höhne, Patrick Herrmann und Clara Piroth wird am 1. Juli übernehmen, dann ohne Nils Haupt (ganz links). (Fotos: DPRG)

Haupt gab sich dem PR-JOURNAL gegenüber durchaus selbstkritisch und deutete an, er habe im Zusammenhang mit den aufkommenden Compliance-Fragen (das PR-JOURNAL berichtete am 17. Juni ausführlich darüber) wohl zu emotional reagiert. „Ich hätte besser noch ein paar Tage warten sollen, bevor ich eine solche Entscheidung treffe“, erklärte er. „Jetzt ist ein Rücktritt vom Rücktritt nicht mehr möglich.“

"Unhaltbare Vorwürfe"

Einen Tag später, am 21. Juni, verwies Haupt im „PR Report“ auf einen Mangel an Sensibilität und Loyalität zweier Personen ihm gegenüber, über die er persönlich betroffen sei und betonte, die Vorwürfe gegen ihn seien unhaltbar, ehrabschneidend und verletzend. Ehrenamt müsse Freude machen und erfordere ein loyales, vertrauensvolles Zusammenspiel aller Verantwortlichen. Beide Voraussetzungen seien durch die Vorfälle in der vergangenen Woche für ihn nicht mehr erfüllt, hieß es im „PR Report“.

Erklärung im "DPRG-Journal"

Gegenüber dem Bundesvorstand habe er seine Sicht der Dinge am 20. Juni bereits darlegen können. Dabei habe er auch sein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, die DPRG-Präsidentschaft nun nicht mehr fortführen zu können.

Die Mitglieder des Berufsverbandes der PR-Fachleute schrieb Haupt persönlich am 24. Juni im verbandseigenen Newsletter „DPRG-Journal“ an. Dort erklärte er: „Selbstachtung ist ein wichtiges und wertvolles Gut. Selbstachtung zu leben, bedeutet unter anderem, sich von anderen Menschen nicht respekt- und würdelos behandeln zu lassen. Ohne auf konkrete Vorfälle eingehen zu wollen, habe ich mich aus Gründen der Selbstachtung entschieden, mein Amt zum 1. Juli niederzulegen.“ Er fügte noch hinzu, die ehrenamtliche Arbeit im Verband und mit allen Mitgliedern habe ihm viel Freude gemacht. Nun ende dieser Weg vorzeitig. Haupt bedankte sich für die wohlwollende Unterstützung und die kritische Begleitung der DPRG-Mitglieder.

Vorstandstrio übernimmt die Amtsgeschäfte

Der Prozess zur Übergabe Amtsgeschäfte wurde im Rahmen der Sitzung am 20. Juni eingeleitet. Der geschäftsführende Vorstand der DPRG mit den beiden Vizepräsidentinnen Sybille Höhne und Clara Piroth sowie Schatzmeister Patrick Hermann wird die Arbeit am 1. Juli offiziell übernehmen. Zum nun endgültigen Rücktritt von Haupt veröffentlichten das Vorstandstrio am 21. Juni die folgende Erklärung: „Nils danken wir sehr für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit. Er hat mit neuen Formaten wie den DPRG-Lunch-Talks gute Ideen umgesetzt. Insbesondere hervorzuheben ist sein Einsatz für die Demokratie-Initiative von DPRG, BdKom und GPRA. Wir werden dort weitermachen und diese Themen und Formate auch weiterhin mit Leben füllen. Wir hätten die gute Zusammenarbeit gerne weiter fortgesetzt“, erklärten Clara Piroth, Sybille Höhne und Patrick Herrmann.

Die Aufgabe des Bundesvorstandes ist es nun entsprechend der Satzung dafür zu sorgen, eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten zu gewinnen. Schon jetzt gibt es Spekulationen, wer die Nachfolge Haupts antreten könnte. Nach Informationen des PR-JOURNALs stehen bereits drei Kandidatinnen für die DPRG-Präsidentschaft zur Diskussion.

 

 

 

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