Social Media Social Media und die Politik "Für ihre Positionen ist auf LinkedIn wenig Raum"
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- von Annett Bergk, Hamburg
54 Prozent aller Bundestagsabgeordneten haben ein Profil, fast jede:r dritte Abgeordnete hat das Netzwerk in den vergangenen drei Monaten aktiv genutzt: LinkedIn ist relevant für die politische Kommunikation. Doch AfD und Linke nutzen die Pattform kaum. Das zeigt eine aktuelle Studie der Kommunikationsagentur MSL und des Kommunikationsberaters Martin Fuchs.

Die etablierten Parteien nutzen LinkedIn zunehmend professioneller: Das Profil mit den meisten Followern - nämlich 500.000 - hat Robert Habeck; Bundeskanzler Friedrich Merz kommt mit 244.000 Follower auf Platz zwei. Die Top 10 der Bundestagsabgeordneten mit den meisten Followern verteilen sich auf die Parteien Union, SPD und Grüne.
Dass die LinkedIn-Nutzung im Vergleich zum letzten Bundestag, in dem 60 Prozent aller Abgeordneten einen Account hatten, leicht zurückgegangen ist, liegt vor allem an den großen Mandatsgewinnen von AfD und Linke, die LinkedIn unterdurchschnittlich nutzen. Bei der AfD-Fraktion sind nur 29 Prozent mit einem Profil registriert, bei den Linken sind es 31 Prozent.
"Für ihre Positionen ist auf LinkedIn wenig Raum", kommentiert MSL-Digitalchef Mischa Heuer, "zumal sich in einem Businesskontext mit Angabe von Klarnamen und Arbeitgeber nur die wenigsten Wähler trauen würden, deren Inhalte zu liken."
Die Analyse wurde nach 2022 und 2024 zum dritten Mal durchgeführt. Es wurden alle Regierungsmitglieder und Bundestagsabgeordnete erfasst und analysiert, ob sie ein LinkedIn Profil haben und ob sie auf der Plattform aktiv sind. „Aktiv sein” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sie in den letzten drei Monaten (Stand April 2025) gepostet, geliked oder kommentiert haben. Der Stand der jeweiligen Follower-Zahlen bezieht sich auf den 9. Juni 2025.
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