Unternehmen Künftige Herausforderungen für CEOs: Kommunikationskompetenz wird wichtiger
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Was sind die größten Herausforderungen, denen sich Geschäftsführer (CEOs) in der Zukunft stellen müssen? Mit welchen Themen und Aufgaben müssen sie sich beschäftigen, um langfristig erfolgreich wirtschaften zu können? Der Fachkräftemangel (24 %) und der gesellschaftliche Wandel (22 %) sind nach Ansicht der Bundesbürger die größten Herausforderungen, vor denen die Manager an der Unternehmensspitze in Zukunft stehen. Die Kommunikationskompetenz gewinnt zwar an Bedeutung, aber gute Kommunikation wird nur von zehn Prozent der Befragten als wichtigste Aufgabe in Zukunft angesehen. Vor allem für die jungen Deutschen ist der gesellschaftliche Wandel das Top-Thema: 41,5 Prozent der 18- bis 29-Jährigen nennen diese Herausforderung.
Im Gesamtergebnis liegen die Digitale Transformation (12 %), der Klimawandel (10,5 %), die Handelskonflikte (10 %) und die fehlende Konjunkturdynamik (10 %) im Mittelfeld der Herausforderungen, die Top-Manager künftig meistern müssen. Bei den Antworten zeigen sich jedoch Unterschiede zwischen den Altersgruppen. In der Altersklasse der 40- bis 49-Jährigen nennen 23 Prozent die Digitale Transformation als zweitgrößte Herausforderung nach dem gesellschaftlichen Wandel. 19 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind hingegen der Meinung, dass sich der CEO als zweitwichtigste Herausforderung dem Klimawandel stellen muss. Das Thema „New Work“ bzw. neue Arbeitsmodelle (4 %) ist hingegen über alle Bevölkerungsgruppen hinweg für die Befragten weniger relevant. Das ist das Ergebnis der aktuellen repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Kommunikationsagentur JP│Kom in Zusammenarbeit mit der Quadriga Hochschule.
„Gewinne erzielen“ zählt nicht zu den wichtigsten Aufgaben eines CEOs
Für rund die Hälfte der Bundesbürger (46 %) ist die „langfristige Strategie“ die mit Abstand wichtigste Aufgabe, um die sich ein Top-Manager an der Spitze eines Unternehmens in Zukunft kümmern muss. Am zweithäufigsten wird die Motivation der Belegschaft (12 %) angegeben, gefolgt von der Beachtung der Work-Life-Balance der Arbeitnehmer (12 %) und gute Kommunikation (10 %). Gewinne zu erzielen (7 %), Impulse zu setzen (5 %) sowie die Rechnungsprüfung (1 %) zählen für die Deutschen zu den weniger wichtigen CEO-Aufgaben der Zukunft.
Mehr als jeder vierte Bundesbürger (27 %) ist der Meinung, dass Führungsstärke die wichtigste Kompetenz ist, die ein Top-Manager der Zukunft haben muss. Visionskraft wird von 18 Prozent der Deutschen genannt. Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz sind für jeweils 12,5 Prozent der Befragten die zentralen Erfolgsfaktoren. Die Agilität als Kompetenz spielt dagegen für die Deutschen so gut wie keine Rolle; nur zwei Prozent nennen diese Kompetenz. Führungsstärke ist besonders der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen (35 %) sowie der 30- bis 39-Jährigen (32 %) wichtig. Die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen hingegen wünscht sich deutlich mehr Kommunikationskompetenz (24 %) von einem CEO.
Klare Meinung zu gesellschaftspolitischen Themen vom CEO gewünscht
Über die Hälfte der Deutschen (52 %) bejaht die Frage, ob ein Geschäftsführer (CEO) Stellung zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen beziehen soll. Nur jeder Zehnte der Befragten will „auf keinen Fall“, dass ein CEO Stellung zu wichtigen gesellschaftspolitischen Themen bezieht. Vor allem die Wähler der AfD (65 %) lehnen dies ab; auch bei den FDP-Wählern sind es im Vergleich zu den anderen Parteien mit 24 Prozent überdurchschnittlich viele Befragte, die die Frage verneinen.
Top-CEOs in Deutschland kaum bekannt
Nach Meinung von fast jedem zehnten Deutschen stellt CEO Joe Kaeser von Siemens sein Unternehmen am besten nach außen dar. Vor allem die 40- bis 49-Jährigen (16 %) und über 65-Jahre alten Deutschen (12,5 %) geben ihn an. Adidas-Chef Kasper Rorsted wird von knapp sieben Prozent der Befragten genannt, gefolgt von Mathias Döpfner von Axel Springer (4 %). Allerdings können mehr als 56 Prozent der Bundesbürger keinen CEO benennen, der sein Unternehmen nach außen gut repräsentiert.
„Die klassischen Kompetenzfelder eines erfolgreichen CEO werden sich künftig immer stärker ändern. Gewinne zu erzielen allein reicht nach Ansicht der Mehrheit der Deutschen nicht mehr aus. Top-Manager müssen nicht nur die Herausforderung des Fachkräftemangels erfolgreich lösen können, sondern auch den gesellschaftlichen Wandel. Und zu diesen Themen soll er auch Stellung beziehen“, sagt Susanne Marell (Foto), Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur JP│Kom. "Führungsstärke bleibt zwar die zentrale Kompetenz, aber Visionskraft, Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenz gewinnen enorm an Bedeutung. Damit zeigt unsere Umfrage, dass sich nach Ansicht der Deutschen eine neue Generation von Top-Managern an der Spitze der Unternehmen gefragt ist.“
Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das repräsentative Ergebnis die Antworten von über 2.500 Teilnehmern pro Frage vom 20. August 2019.
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