Unternehmen Corporate Benchmark: Mehr Fakten und mehr Gesicht, aber wenig Kontaktfreude
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Der aktuelle Corporate Benchmark der Kölner Unternehmensberatung und Agentur für digitale Kommunikation NetFederation GmbH – kurz NetFed – zeigt: Der Vorsprung der bestplatzierten Webseiten wächst weiter. Die größte Bewegung gibt es in der Rubrik Corporate Social Responsibility. Hier muss weiter optimiert werden: 1. Kontaktfreude lassen viele Unternehmen vermissen. 2. Kaum detaillierte Einordnung der Trendthemen KI und Digitalisierung 3. Service-Funktionen bekommen nicht genügend Aufmerksamkeit.
Multimedialer Content ist nicht mehr zu übersehen: Videos, Podcasts, Blogs und Online-Magazine werden in Unternehmenswebseiten präsenter. Christian Berens, Geschäftsführer von NetFed: „Das ist der Blick durchs Schlüsselloch! Hier lassen Unternehmen reinschauen in eine tiefere Ebene. Das können Inhalte sein, die zum Beispiel für Investment- und Produktentscheidungen von Belang sind. Das können aber auch Einblicke in Arbeitswelt und Unternehmenskultur sein – Punkte, die vor allem für Bewerbende interessant sind.”
In den Webpräsenzen der Unternehmen geht es zunehmend um Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Corporate Benchmark belegt den allgemeinen Trend zu mehr Transparenz – Fakten und Kennzahlen erobern sich einen festen Platz auf den Webseiten der Unternehmen. Die Corporate Websites zeigen zugleich immer mehr Gesicht. Mitglieder der Vorstands- und Managementebene treten auf Webseiten persönlich auf – zum Beispiel in eigenen Blogs – und beziehen Stellung. Berens erklärte dazu: „Persönliche Statements schaffen Vertrauen und sorgen für ein Gefühl der Sicherheit – gerade in unsicheren Zeiten ist das eine Möglichkeit, Stabilität zu vermitteln.” Vorreiter beschäftigen sich hier beispielsweise mit den Themen KI und Digitalisierung. Dieser Megatrend ist längst nicht auf allen Corporate Websites angekommen. Stellungnahmen zu Digitalisierungsstrategien oder Leitlinien zu Künstlicher Intelligenz finden sich auf den wenigsten Unternehmenswebseiten.
Berens bemängelt in seiner Analyse, dass den Konzernen an bestimmten Stellen der Mut fehle. Zum einen der Mut zum Experiment – so in der Frage der Künstlichen Intelligenz. Hier gehe es darum eine andere Unternehmenskultur, die auf einem offenen Mindset beruhe, zu etablieren. „Wer transformieren will, braucht Freiheit, um beispielsweise mit neuen Technologien zu experimentieren. Zum anderen ist es der Mut zur eigenen Identität und zu eigenen Wegen, die nicht von allen beschritten werden“, macht Berens seine Sicht deutlich.
Bei all dem Fokus auf Themen und Trends bekommen manche Service-Features zu wenig Aufmerksamkeit. Scheinbar selbstverständlich mitlaufende Tools wie die webseiteninterne Suche oder die Mehrsprachigkeit der Webseiten werden von vielen Unternehmen vernachlässigt. Allein mit der Optimierung mobiler Ladezeiten könnten viele Webseiten die Nutzerfreundlichkeit deutlich verbessern. Auch Kontaktfreude ist nicht die größte Stärke der Konzernwebseiten. Indem sie auf direkte Ansprechpersonen, Live-Chats und Chatbots verzichten, lassen sie viele Chancen ungenutzt.
Ranking: Die Top 3 und die Aufsteiger des Jahres
E.ON klettert mehr als 20 Plätze nach oben: von Platz 46 auf Platz 23. BASF springt von Platz 15 auf Platz 2. Auf dem dritten Platz landet der Webauftritt von SAP. Und Siegerin, wie in den beiden Vorjahren, ist die Deutsche Telekom.
Der Corporate Benchmark der Digitalagentur und Unternehmensberatung NetFed untersucht jährlich den Digitalisierungsgrad und die Veränderungen in der digitalen Unternehmenskommunikation. Den Benchmark mit dem Ranking aller untersuchten Unternehmen und weiteren Detailergebnissen finden Interessenten hier auf der NetFed-Website.
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