Unternehmen Medienpräsenz-Studie von Keynote: VW-Chef Blume dominiert 2024 Berichterstattung
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Volkswagen-Chef Oliver Blume, Mercedes-CEO Ola Källenius und Rheinmetall-Chef Armin Papperger dominierten die Medienberichterstattung des Jahres 2024 zu Wirtschaftsthemen – sie stehen an der Spitze des Medienpräsenz-Rankings 2024. Jeder vierte Artikel, der sich im Jahr 2024 mit den Chefs der Dax- und MDax-Unternehmen beschäftigte, handelte von diesen drei Managern.

Damit ist erstmals der Vorstandsvorsitzender einer Rüstungsfirma unter den Top 3 Managern mit der meisten Berichterstattung. Als einzige Frau schaffte es Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp unter die Top 10 der meistgenannten CEOs.
Auswertung von 85.000 Artikeln
Das sind die Ergebnisse der Studie CEO Communication Monitor der Beratungsgesellschaft Keynote, die kontinuierlich die Medienpräsenz der wichtigsten deutschen Konzernchefs misst. Die Studie umfasst die Print- und Onlinepräsenz aller 90 Dax- und MDax-Chefs des Jahres 2024. Dazu wurden 82.514 Artikel der wichtigsten deutschsprachigen Print- und Onlinemedien ausgewertet. Über eine automatisierte Sentiment-Analyse wurde zudem die Tonalität der CEO-Berichterstattung berücksichtigt.
Die Krise der deutschen Automobilindustrie war 2024 ein zentrales Thema der Wirtschaftsberichterstattung – auch weil sie beispielhaft für den notwendigen Wandel der gesamten deutschen Industrie steht. Oliver Blume, CEO von Volkswagen und Porsche, stand deshalb im vergangenen Jahr so stark in der Öffentlichkeit wie kein anderer Vorstandsvorsitzender. Mit 11.798 Artikeln in Print- und Onlinemedien steht er an der Spitze des Medienpräsenz-Rankings für das Jahr 2024. Jeder siebte untersuchte CEO-Bericht handelte von Blume.
Laut dem CEO Communication Monitor von Keynote wurde Mercedes-Chef Ola Källenius (Platz 2, 5.373 Artikel) am zweithäufigsten erwähnt, der im vergangenen Jahr unter anderem mit Gewinneinbrüchen und einem hohen Krankenstand der Mitarbeitenden zu kämpfen hatte. Mit Armin Papperger (Platz 3, 5.348 Artikel) schaffte es erstmals ein CEO aus der Rüstungsindustrie unter die Top 3. Der Rheinmetall-Chef profitierte auch von dem Imagewandel, den die Rüstungsbranche unter dem Einfluss des Ukrainekriegs durchlaufen hat. Den vierten Platz des Rankings belegte im vergangenen Jahr ThyssenKrupp-CEO Miguel Ángel López Borrego, der den Traditionskonzern durch schwieriges Fahrwasser führen und Stellenstreichungen verkünden musste. Gemeinsam mit Oliver Blume und BASF-Chef Markus Kamieth (Platz 15) hatte er den höchsten Anteil an negativen Medienberichten. Ebenfalls unter den Top 10 der meistgenannten CEOs befinden sich die Chefs von Lufthansa (Carsten Spohr, Platz 5), Deutsche Bank (Christian Sewing, Platz 6), BMW (Oliver Zipse, Platz 8), Bayer (Bill Anderson, Platz 9) und SAP (Christian Klein, Platz 10). Als einzige Frau schaffte es Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp (Platz 7) unter die Top 10. Sie ist eine von nur fünf weiblichen CEOs, die im vergangenen Jahr an der Spitze eines Dax- oder MDax-Unternehmens standen. Zu diesen gehörten: Belén Garijo (Merck, Platz 16), Karin Rådström (Daimler Truck, Platz 23), Helen Giza (Fresenius Medical Care, Platz 59) und Claudia Hoyer (Co-CEO von TAG Immobilien, Platz 83)
Trend zur Personalisierung der Wirtschaftsberichterstattung
Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie ungleich die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit verteilt ist. Mehr als die Hälfte aller analysierten Beiträge (56 Prozent) entfielen auf die zehn am häufigsten erwähnten CEOs. Mit ThyssenKrupp-CEO López Borrego und Commerzbank-Chefin Orlopp schafften es zwei MDax-Manager in diese Spitzengruppe der Medienstars. Umgekehrt konnten die zehn CEOs mit der geringsten Medienpräsenz gerade einmal 0,4 Prozent der Berichterstattung auf sich vereinen.
„Medien nutzen verstärkt die Person des oder der Vorstandsvorsitzenden, um über die Entwicklung in einem Unternehmen oder einer Branche zu berichten. Der CEO steht mit seinem Gesicht deshalb immer stärker für den Erfolg oder Misserfolg“, sagt Dr. Harald Maass, Managing Partner beim Beratungsunternehmen Keynote. Dabei zeigen die Ergebnisse des CEO Communication Monitor, dass sich die Gruppe der 90 Dax- und MDax-Unternehmen immer weiter spaltet. „Die Schere der öffentlichen Wahrnehmung geht auseinander“, betont Maass. Einerseits gebe es einen Trend zu Medienstars unter den CEOs, die in der Berichterstattung überproportional auftauchen. Andere Unternehmen und Branchen erscheinen dagegen so selten in der Berichterstattung, dass sie für die Öffentlichkeit kaum wahrnehmbar sind. „Egal wie groß oder klein das Medieninteresse ist: Das Image und der Auftritt des oder der obersten Unternehmenslenkerin wird immer wichtiger für die Gesamtreputation und damit für die Attraktivität gegenüber Kunden, Investoren und Talenten“, kommentiert Maass die Ergebnisse der Studie.
Unicepta-Ranking brachte vergleichbare Ergebnisse
Die Ergebnisse der Top 10 von Keynote decken sich weitgehend mit den Resultaten des CEO-Impact-Jahresranking von Unicepta. Sieben CEOs sind bei beiden Rankings unter den Top 10. Das sind Oliver Blume (ebenfalls Platz 1 bei Unicepta), Armin Papperger (2.), Ola Källenius (3.), Bill Anderson (4.) Bettina Orlopp (5.) Christian Sewing (6.) und Christian Klein (8). Für das CEO-Impact-Jahresranking 2024 wertete Unicepta insgesamt 7.558 Beiträge aus 116 deutschen und internationalen Print- und Online-Quellen aus.
Die komplette Studie kann per E-Mail an die Keynote-Gruppe kostenlos bestellt werden.
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