Unternehmen Unternehmenskommunikation: Corporate Benchmark zeigt die neue Komplexität

Der neue NetFed Corporate Benchmark zeigt es: Mehr als drei Viertel der Unternehmen haben Digitalisierung, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung fest in ihre Website-Strategie integriert. Die digitale Transformation ist dabei der Treiber. 80 Prozent der Unternehmen kommunizieren inzwischen öffentlich die Digitalisierung in ihrer Gesamtstrategie. Bemerkenswert ist zudem, dass digitale Ethik für 56 Prozent der Unternehmen inzwischen unverzichtbar geworden ist.

Im Ranking zum Corporate Benchmark von NetFed liegt die Deutsche Telekom seit fünf Jahren auf Platz 1. (Tabelle: NetFed GmbH)

„Das Beispiel der digitalen Ethik verdeutlicht die Komplexität der Unternehmenskommunikation im Jahr 2025. In den letzten drei Jahren hat sich hier eine erhebliche Entwicklung vollzogen. Es wird klar, dass nicht nur die technischen Aspekte entscheidend sind, sondern auch der verantwortungsvolle Umgang und die Handhabung innerhalb der Unternehmen. Dies ist ein äußerst komplexer Prozess“, erklärt Christian Berens, Geschäftsführer der NetFederation GmbH, einer Unternehmensberatung und Agentur für digitale Kommunikation mit Sitz in Köln.

Die Nachhaltigkeitskommunikation entwickelt sich zunehmend technischer und datengetriebener. Dies ist eine direkte Reaktion auf verschärfte regulatorische Anforderungen. Der Trend zum „Green Hushing“ verdeutlicht diese Entwicklung: Unternehmen kommunizieren ihre Nachhaltigkeitsinitiativen heute deutlich vorsichtiger und faktenbasierter.

„Die zunehmende Fokussierung auf das Reporting und damit verbundenen Kennzahlen in der Nachhaltigkeitskommunikation hat viele Unternehmen im vergangenen Jahr gelähmt und es wurden dadurch kommunikative Chancen verpasst. Jetzt sollten die Unternehmen die Möglichkeit nutzen, die kommunikative Begleitung wieder stärker in den Fokus zu rücken“, so Berens.

Ein weiters Ergebnis der Studie: 72 Prozent der Unternehmen haben einen eigenen Bereich für Innovation auf der Website. Allerdings kommunizieren nur 24 Prozent der Unternehmen konkrete Innovationskennzahlen – trotz der steigenden Bedeutung von Innovationskommunikation.

HR als Treiber von KI in der Unternehmenskommunikation

Parallel dazu verstärkt sich der Einsatz von Videoformaten und Podcasts, insbesondere im HR-Bereich. Doch nicht nur die Wahl der Formate verändert sich – auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz nimmt hier spürbar zu: 20 Prozent der Unternehmen nutzen bereits KI-gestützte Dialogformate wie Chatbots, Chatbewerbungen und andere interaktive Tools für Bewerbende. Diese Technologien ermöglichen eine personalisierte Kommunikation und schnelle Reaktionen auf die Bedürfnisse der Zielgruppe. Hier ist der Anteil von KI deutlich höher als in den anderen Bereichen wie auf den Unternehmens-, Nachhaltigkeits- beziehungsweise Presseseiten.

Zum Ranking

Die Studienergebnisse offenbaren deutliche Unterschiede in der digitalen Performance der Unternehmen. Die Deutsche Telekom behauptet ihre Spitzenposition und sichert sich zum fünften Mal in Folge seit 2020 den ersten Platz in der Analyse der Unternehmenskommunikation.

Bemerkenswert ist der Aufstieg der Porsche AG, die mit einem anderen Ansatz punktet: Das Unternehmen entwickelt sein Mediacenter konsequent zur zentralen Unternehmensplattform weiter. Porsche wird dadurch Aufsteiger des Jahres.

Auch Merck demonstriert eindrucksvoll die Bedeutung strategischer Kommunikationsarbeit. Der Konzern verbessert sich von Rang 13 im Vorjahr auf Platz 5 – ein Beleg dafür, wie wichtig die kontinuierliche Weiterentwicklung der digitalen Kommunikationskanäle ist.

Bleibt alles anders

Die Studie macht deutlich: Unternehmen stehen vor der Aufgabe, digitale Innovationen, gesellschaftliche Veränderungen und regulatorische Anforderungen erfolgreich miteinander zu verbinden.

Berens erklärte abschließend: „Die Fähigkeit, diese Faktoren strategisch zu orchestrieren, wird künftig über den Erfolg der Unternehmenskommunikation entscheiden. Agile Kommunikation bedeutet nicht, schneller zu reagieren, sondern intelligenter zu agieren. Das ist der entscheidende Unterschied.“

Über den Corporate Benchmark
Der Corporate Benchmark von NetFed beleuchtet jährlich die Trends und Best Practices auf Corporate Websites und analysiert die digitale Unternehmenskommunikation in Deutschland. Grundlage ist ein Screening der Online-Präsenzen der 50 größten deutschen Unternehmen. Es werden inhaltliche und technische Veränderungen, die Zusammenarbeit der Fachbereiche sowie die Gesamtentwicklung im Mehrjahresvergleich betrachtet. Zudem untersucht die Studie, wie klar Unternehmen ihre Informationen, Strategien und Werte kommunizieren. Durch die Messung von Service-Features, Dialogtools und Kommunikationskanälen liefert der Benchmark wertvolle Impulse für Optimierungen. Details zur Studie sind hier auf der NetFed-Website zu finden.

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